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Sturmband unters Kinn gezogen, so scharf wehte hier der Wind. Manchmal blieben sie stehen und drehten den Ruecken gegen den Wind, um sich besser verstehen zu koennen. Fides froestelte ein wenig, wie sie sagte; wenn sich die Schatten ueber das Feld legten, war schon ein herbstlicher Ton in der Luft. Beim Pavillon war es sehr zugig, und sie gingen hinein. Sie waren lange nicht dort gewesen. Eine warme, etwas stickige Luft herrschte in dem Raum, aber des Windes wegen mussten sie die Tuer schliessen. Zwei vertrocknete Waldmeisterkraenze hingen an einem Nagel, und der welke Duft machte die Atmosphaere noch schwerer und beklemmender. Die bunten Fenster liessen nur ein gedaempftes Licht herein und verstaerkten das Gefuehl der Abgeschlossenheit. Fides hatte ein Vergnuegen daran, von Fenster zu Fenster zu gehen und die See einmal blutrot, einmal ockergelb und einmal ganz gruen zu sehen. Sie wollte das alles noch einmal geniessen, denn es war das letzte Mal, dass sie es in diesem Jahre sah. Der Herbst war da und mit ihm der Umzug in die Stadt. Sie freue sich gar nicht so darauf wie sonst, sagte sie. So gerne waere sie noch nie auf dem Lande gewesen, wie in diesem Sommer. "Warum bleiben Sie nicht einmal einen Winter ueber?" meinte Randers. "Ich denke mir das so schoen." "Meinen Sie? Ich habe es einmal getan. Es ist gar zu einsam." "Das ist doch schoen." "Aber auf die Dauer? Wenn noch Besuch kaeme. Aber es ist ja gar nichts Gescheites in der Naehe, kein Umgang, der einem zusagte." "Sie sollten mit nach Sylt kommen." "Ja, das waere was. Aber Papa tut's nicht." "Auf ein paar Wochen nur." "Kommen Sie doch mit in die Stadt," sagte sie. "Aber Sie haben ja solche Sehnsucht nach dem Meere," setzte sie schnell hinzu. "Ich kann mir denken, wie Sie sich wegsehnen von hier." Er erwiderte nicht gleich etwas darauf. Allerlei Gedanken und Bilder gingen ihm durch den Kopf. Er besuchte mit ihr die Museen, die Konzerte, die Kirchen, sah sich von ihr in eine hoehere Geselligkeit eingefuehrt, in die Gesellschaft; tausend verlockende Aussichten eroeffneten sich ihm, wenn er mit ihr in die Stadt ginge. Und dass sie es wuenschte! Dass sie es wuenschte und aussprach! Das machte ihn ganz gluecklich. "Wie gerne wuerde ich mit in die Stadt gehen," sagte er. "Aber?" fragte sie, da er zoegerte. "Diese Idee kommt zu ploetzlich, so ueberraschend," sagte er langsam und unsicher, und vermied dabei, sie anzusehen. "Nein, es ge
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