epaeck gegenueber, das am
Schnabel reinlich beisammen lag, sich niedergelassen hatte. Die
Ruderer zankten immer noch, rauh, unverstaendlich, mit drohenden
Gebaerden. Aber die besondere Stille der Wasserstadt schien ihre
Stimmen sanft aufzunehmen, zu entkoerpern, ueber der Flut zu zerstreuen.
Es war warm hier im Hafen. Lau angeruehrt vom Hauch des Scirocco, auf
dem nachgiebigen Element in Kissen gelehnt, schloss der Reisende die
Augen im Genuss einer so ungewohnten als suessen Laessigkeit. Die Fahrt
wird kurz sein, dachte er; moechte sie immer waehren! In leisem
Schwanken fuehlte er sich dem Gedraenge, dem Stimmengewirr entgleiten.
Wie still und stiller es um ihn wurde! Nichts war zu vernehmen als das
Plaetschern des Ruders, das hohle Aufschlagen der Wellen gegen den
Schnabel der Barke, der steil, schwarz und an der Spitze
hellebardenartig bewehrt ueber dem Wasser stand und noch ein Drittes,
ein Reden, ein Raunen,--das Fluestern des Gondoliers, der zwischen den
Zaehnen, stossweise, in Lauten, die von der Arbeit seiner Arme gepresst
waren, zu sich selber sprach. Aschenbach blickte auf, und mit leichter
Befremdung gewahrte er, dass um ihn her die Lagune sich weitete und
seine Fahrt dem offenen Meere zugekehrt war. Es schien folglich, dass
er nicht allzu sehr ruhen duerfe, sondern auf den Vollzug seines
Willens ein wenig bedacht sein muesse.
--Zur Dampferstation also! sagte er mit einer halben Wendung
rueckwaerts. Das Raunen verstummte. Er erhielt keine Antwort.
--Zur Dampferstation also! wiederholte er, indem er sich vollends
umwandte und in das Gesicht des Gondoliers emporblickte, der hinter
ihm, auf erhoehtem Borde stehend, vor dem fahlen Himmel aufragte. Es
war ein Mann von ungefaelliger, ja brutaler Physiognomie, seemaennisch
blau gekleidet, mit einer gelben Schaerpe geguertet und einen formlosen
Strohhut, dessen Geflecht sich aufzuloesen begann, verwegen schief auf
dem Kopfe. Seine Gesichtsbildung, sein blonder, lockiger Schnurrbart
unter der kurz aufgeworfenen Nase liessen ihn durchaus nicht
italienischen Schlages erscheinen. Obgleich eher schmaechtig von
Leibesbeschaffenheit, so dass man ihn fuer seinen Beruf nicht sonderlich
geschickt geglaubt haette, fuehrte er das Ruder, bei jedem Schlage den
ganzen Koerper einsetzend, mit grosser Energie. Ein paarmal zog er vor
Anstrengung die Lippen zurueck und entbloesste seine weissen Zaehne. Die
roetlichen Brauen gerunzelt, blickte er ueber den Gast hinweg, indem er
be
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