FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   22   23   24   25   26   27   28   29   30   31   32   33   34   35   36   37   38   39   40   41   42   43   44   45   46  
47   48   49   50   51   52   53   54   55   56   57   58   59   60   61   62   63   64   65   66   67   68   69   70   71   >>   >|  
ehrend man hinter ihm sein Gepaeck hereinschaffte und im Zimmer unterbrachte, blickte er hinaus auf den nachmittaeglich menschenarmen Strand und die unbesonnte See, die Flutzeit hatte und niedrige, gestreckte Wellen in ruhigem Gleichtakt gegen das Ufer sandte. Die Beobachtungen und Begegnisse des Einsam-Stummen sind zugleich verschwommener und eindringlicher als die des Geselligen, seine Gedanken schwerer, wunderlicher und nie ohne einen Anflug von Traurigkeit. Bilder und Wahrnehmungen, die mit einem Blick, einem Lachen, einem Urteilsaustausch leichthin abzutun waeren, beschaeftigen ihn ueber Gebuehr, vertiefen sich im Schweigen, werden bedeutsam, Erlebnis, Abenteuer, Gefuehl. Einsamkeit zeitigt das Originale, das gewagt und befremdend Schoene, das Gedicht. Einsamkeit zeitigt aber auch das Verkehrte, das Unverhaeltnismaessige, das Absurde und Unerlaubte.--So beunruhigten die Erscheinungen der Herreise, der graessliche alte Stutzer mit seinem Gefasel vom Liebchen, der verpoente, um seinen Lohn geprellte Gondolier, noch jetzt das Gemuet des Reisenden. Ohne der Vernunft Schwierigkeiten zu bieten, ohne eigentlich Stoff zum Nachdenken zu geben, waren sie dennoch grundsonderbar von Natur, wie es ihm schien, und beunruhigend wohl eben durch diesen Widerspruch. Dazwischen gruesste er das Meer mit den Augen und empfand Freude, Venedig in so leicht erreichbarer Nahe zu wissen. Er wandte sich endlich, badete sein Gesicht, traf gegen das Zimmermaedchen einige Anordnungen zur Vervollstaendigung seiner Bequemlichkeit und liess sich von dem gruen gekleideten Schweizer, der den Lift bediente, ins Erdgeschoss hinunterfahren. Er nahm seinen Tee auf der Terrasse der Seeseite, stieg dann hinab und verfolgte den Promenaden-Quai eine gute Strecke in der Richtung auf das Hotel Excelsior. Als er zurueckkehrte, schien es schon an der Zeit, sich zur Abendmahlzeit umzukleiden. Er tat es langsam und genau, nach seiner Art, da er bei der Toilette zu arbeiten gewoehnt war, und fand sich trotzdem ein wenig verfrueht in der Halle ein, wo er einen grossen Teil der Hotelgaeste, fremd untereinander und in gespielter gegenseitiger Teilnahmslosigkeit, aber in der gemeinsamen Erwartung des Essens, versammelt fand. Er nahm eine Zeitung vom Tische, liess sich in einen Ledersessel nieder und betrachtete die Gesellschaft, die sich von derjenigen seines ersten Aufenthaltes in einer ihm angenehmen Weise unterschied. Ein weiter, duldsam vieles umfassender H
PREV.   NEXT  
|<   22   23   24   25   26   27   28   29   30   31   32   33   34   35   36   37   38   39   40   41   42   43   44   45   46  
47   48   49   50   51   52   53   54   55   56   57   58   59   60   61   62   63   64   65   66   67   68   69   70   71   >>   >|  



Top keywords:

seiner

 

seinen

 

schien

 

Einsamkeit

 

zeitigt

 

hinunterfahren

 

gruesste

 

Strecke

 

Erdgeschoss

 
Dazwischen

verfolgte
 
Seeseite
 

Terrasse

 
Promenaden
 

wandte

 
wissen
 
endlich
 

badete

 

erreichbarer

 

empfand


Venedig

 

leicht

 
Gesicht
 
Freude
 

gekleideten

 

Schweizer

 

Bequemlichkeit

 

Richtung

 

Zimmermaedchen

 

einige


Anordnungen

 

Vervollstaendigung

 

bediente

 

Tische

 

Zeitung

 

Ledersessel

 

nieder

 
Gesellschaft
 

betrachtete

 

versammelt


Essens

 

gegenseitiger

 
gespielter
 

Teilnahmslosigkeit

 

gemeinsamen

 

Erwartung

 
derjenigen
 
seines
 

duldsam

 
weiter