o das Motorboot die Herrschaften durch den Privatkanal
der Gesellschaft zum Bahnhof befoerdern werde. Die Zeit draenge.
--Aschenbach fand, dass sie das nicht im mindesten tue. Mehr als eine
Stunde blieb bis zur Abfahrt seines Zuges. Er aergerte sich an der
Gasthofsitte, den Abreisenden vorzeitig aus dem Hause zu schaffen und
bedeutete dem Portier, dass er in Ruhe zu fruehstuecken wuensche. Der Mann
zog sich zoegernd zurueck, um nach fuenf Minuten wieder aufzutreten.
Unmoeglich, dass der Wagen laenger warte. Dann moege er fahren und seinen
Koffer mitnehmen, entgegnete Aschenbach gereizt. Er selbst wolle zur
gegebenen Zeit das oeffentliche Dampfboot benutzen und bitte, die Sorge
um sein Fortkommen ihm selber zu ueberlassen. Der Angestellte verbeugte
sich. Aschenbach, froh, die laestigen Mahnungen abgewehrt zu haben,
beendete seinen Imbiss ohne Eile, ja liess sich sogar noch vom Kellner
Tagesblaetter reichen. Die Zeit war recht knapp geworden, als er
aufstand. Es fuegte sich, dass im selben Augenblick Tadzio durch die
Glastuer hereinkam.
Er kreuzte, zum Tische der Seinen gehend, den Weg des Aufbrechenden,
schlug vor dem grauhaarigen, hochgestirnten Mann bescheiden die Augen
nieder, um sie nach seiner lieblichen Art sogleich wieder weich und
voll zu ihm aufzuschlagen und war vorueber. Adieu, Tadzio! dachte
Aschenbach. Ich sah dich kurz. Und indem er gegen seine Gewohnheit das
Gedachte wirklich mit den Lippen ausbildete und vor sich hinsprach,
fuegte er hinzu: Sei gesegnet!--Er hielt dann Abreise, verteilte
Trinkgelder, ward von dem kleinen leisen Manager im franzoesischen
Gehrock verabschiedet und verliess das Hotel zu Fuss, wie er gekommen,
um sich, gefolgt von dem Handgepaeck tragenden Hausdiener, durch die
weiss bluehende Allee quer ueber die Insel zur Dampferbruecke zu begeben.
Er erreicht sie, er nimmt Platz,--und was folgte, war eine
Leidensfahrt, kummervoll, durch alle Tiefen der Reue.
Es war die vertraute Fahrt ueber die Lagune, an San Marco vorbei, den
grossen Kanal hinauf. Aschenbach sass auf der Rundbank am Buge, den Arm
aufs Gelaender gestuetzt, mit der Hand die Augen beschattend. Die
oeffentlichen Gaerten blieben zurueck, die Piazzetta eroeffnete sich noch
einmal in fuerstlicher Anmut und ward verlassen, es kam die grosse
Flucht der Palaeste, und als die Wasserstrasse sich wendete, erschien
des Rialto praechtig gespannter Marmorbogen. Der Abschiednehmende
schaute, und seine Brust war zerrissen. Die Atmosphae
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