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alles gesagt."
"Nein." Da trat eine bange Stille ein, bis Karl sich ermannte und die
schlimme Botschaft aussprach: "Der Hausherr laesst dir sagen, auf
1. Januar sei gekuendigt."
Ein Ausruf des Schreckens entfuhr der Mutter, und den Schwestern der
Jammerschrei: "O haetten wir doch das Rufen gehoert, waeren wir doch
aufgewacht!" Herr Pfaeffling aber straeubte sich, die Nachricht zu
glauben. "Es ist doch gar nicht moeglich, dass das sein Ernst ist, glaubst
du das, Caecilie? Kann das wirklich sein? Kuendigt man, weil man einmal im
Schlaf gestoert wird? Taeten wir das? Mich duerfte man zehnmal wecken und
ich daechte noch gar nicht an so etwas. War er denn im Zorn, was hat er
denn sonst noch gesagt?"
"Kein Wort weiter, aber das so langsam und deutlich, wie wenn er sich's
schon vorher ausgedacht haette."
"Und ihr habt euch nicht entschuldigt, habt kein Wort gesagt, um ihn zu
beguetigen? Ihr Stoepsel! Und warum habt ihr denn nicht lieber geklingelt?
Ist unsere Hausglocke zum Schmuck da oder zum Laeuten? Die Marianne
rufen! Der Einfall! Die schlafen doch wie Murmeltiere!"
Frau Pfaeffling unterbrach die immer lebhafteren Ausrufe ihres Mannes:
"Es ist gleich Schulzeit und ich meine, wenn es die Buben auch nicht
verdient haben, sollten sie doch einen warmen Schluck trinken, ehe sie
in die Schule gehen, sieh, wie sie aussehen."
"Wie die Leintuecher," sagte der Vater, "schnell, setzt euch,
fruehstueckt!"
So waren die drei doch wieder zu Gnaden am Tisch angenommen und konnten
wirklich ihr Fruehstueck brauchen, nach dieser Nacht! Wilhelm und Otto
verschlangen ihr Teil mit wahrem Heisshunger, und als sie damit fertig
waren, griffen sie noch ueber zu dem Teil ihres Frieders, der vor Horchen
und Staunen noch gar nicht ans Essen gekommen war und sich auch nicht
wehrte gegen den Uebergriff; so etwas kam hie und da vor und heute fuehlte
er, dass es so sein muesse.
Herr Pfaeffling umkreiste noch eine Weile den Tisch in heftiger Erregung,
so dass es seiner Frau schier schwindelte, endlich atmete er tief auf,
seufzte: "O Marstadt, Marstadt!" und verliess das Zimmer, um sich zum
taeglichen Gang nach der Musikschule zu richten. Rascher noch als sonst
eilte er durch den untern Hausflur, er hatte keine Lust, den Hausherrn
zu begegnen. Aber da waere gar keine Gefahr gewesen, auch der Schreiner
wuenschte keine Begegnung und wartete ab, bis alle Glieder der Familie
Pfaeffling auf dem Schulweg waren, ehe auch er das Haus verliess.
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