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gendes herauszulocken, bewundernd sagte: "Wie der Kleine nur so umgehen kann mit dem grossen Instrument, gestern haben ihm viele Soldaten zugehoert, da hat's geklungen wie das Lied: 'Wachet auf, ruft uns die Stimme'." "Ja, das war's," sagte Frieder, "das lernen wir jetzt in der Schule." "Was sagt denn dein Lehrer dazu, wenn du die Lieder so spielen kannst?" "Ich nehme doch die Harmonika nicht mit in die Schule!" sagte Frieder ganz erstaunt. "Nimm sie doch einmal mit," entgegnete Remboldt, "da wirst du sehen, wie der Lehrer Respekt vor dir bekommt und alle deine Mitschueler." Frieder machte grosse Augen. Daheim war eigentlich immer nur eine Stimme des Aergers ueber sein Spiel, und nun meinte Remboldt, er sollte seine Harmonika absichtlich dahin mitnehmen, wo recht viele sie hoeren wuerden? Zweifelnd sah er auf seine alte, treue Begleiterin. Bisher hatten sie sich immer moeglichst miteinander entfernt von allen Menschen, und nun sollten sie sich vordraengen? Ihm kam es unbescheiden vor, aber doch auch lockend, und so ging er nachdenklich davon, waehrend seine Brueder sich noch mit Remboldt unterhielten. Dieser erzaehlte gern von seinem Soldatenleben, bei dem er mit Leib und Seele war. Und heute hatte er Neues zu berichten: "Heute nacht war ich auf der Wache," sagte er, "vor dem Kasernentor. Da blaest einem der Wind eisig um die Ohren und die Fuesse werden steif, wenn man nicht immerzu hin und her laeuft. Man hoert auch gern seinen eigenen Tritt, weil's so totenstill ist, man meint, man sei ganz allein auf der Welt. Es war so eine finstere Nacht, kein Mondschein am Himmel und im Westen eine schwarze Wand, nur im Osten war's hell und ein paar Sterne am Himmel. Vor mir war der weite, leere Kasernenhof, hinter mir die lange, schwarze Kasernenmauer, ganz unheimlich, sage ich euch. Da, nach Mitternacht, hat sich der Wind gelegt und der Himmel ist klarer geworden. Wie ich nun so hinausschaue, wie immer mehr Sterne herauskommen, da fliegt einer in grossem Bogen ueber den halben Himmel, und wie ich dem nachschaue, kommt wieder einer und zwei auf einmal und so ging's fort und mir war's gerade, wie wenn mir zuliebe so ein himmlisches Feuerwerk veranstaltet waere, denn, dachte ich, es sieht's ja sonst niemand als du. Mir war's ganz feierlich zumute. Ich nahm mir aber vor: den Kameraden erzaehlst du das nicht, sie meinen sonst, du flunkerst. Aber da kam morgens eine Abteilung von einer naechtlichen Felddienstuebung heim und die hatt
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