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in zusammengebueckt vor einer Zwergrose sass, oder wenn er sich mit Muehe zu einer hochstaemmigen Centifolie emporhob, unendlich heiterer und gluecklicher, als in jenen Augenblicken der glaenzenden, kaiserlichen Repraesentation, sein sonst so undurchdringlich verschleierter Blick ruhte hier frei und klar auf den Pflanzen und Bluethen, diesen ewig jungen Kindern der stets sich erneuenden Natur, seine Lippen laechelten und auf seinem welken, von den Linien des Alters bereits tief durchfurchten Gesicht lag der Schimmer einer natuerlichen, fast kindlichen Heiterkeit. Er war hier der Mensch, der seine Freude hatte an dem, was alle Menschenherzen erfreut hat, seit das Schoepfungswort Gottes allerlei Kraeuter und Blumen auf der zwischen Licht und Finsterniss gestellten Erde erwachsen liess, und alle Diejenigen, welche den Kaiser hassten und bekaempften im grossen Ringen des politischen Lebens, sie waeren hier vor dem Menschen entwaffnet gewesen,--denn nur ein guter Mensch kann sich in seinem Herzen die kindlich reine Freude an der einfachen Natur bewahren. Der Kaiser blieb vor einem mittelgrossen Stamm stehen, aus dessen dunkelgruenen Blaettern Knospen mit tief dunklen Spitzen hervorragten. Der Kaiser betrachtete sorgfaeltig pruefend diese Knospen, die alle noch geschlossen waren, vorsichtig die Zweige auseinander biegend, suchte er nach, ob nicht irgend eine sich bereits geoeffnet habe. Ploetzlich stiess er einen leichten Schrei aus. An der anderen Seite des kleinen Baumes, welche dem Morgensonnenlicht zugewendet war, entdeckte er eine halb erschlossene Bluethe, deren tief dunkle Blaetter so eben die Umhuellung gesprengt hatten. "Ah," sagte er, indem er mit der Hand dem Gaertner winkte, welcher rasch herzutrat, "da ist die Loesung meines Problems, die Bluethe ist erschlossen und"--er blickte ganz enttaeuscht und niedergeschlagen auf die Blume. Die dunklen Blaetter derselben, welche beim ersten Anblick schwarz erschienen waren, schimmerten im Strahl des darueber hin streifenden Sonnenlichts in einem sehr deutlichen Purpurblau. "Die Rose ist blau," sagte der Kaiser, indem er vorsichtig die Bluethe erfasste und sie hin und her wendete. Aber von welcher Seite auch der Strahl der Sonne darauf fallen mochte, immer zeigte sich der blaue Glanz. Der Gaertner laechelte mit einer gewissen Miene der Ueberlegenheit. "Ich habe es Eurer Majestaet immer gesagt," sprach er, "dass es Ihnen niemals gelingen wird eine schwarze R
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