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rie, das Hausmuetterchen, gleich nachher visitieren, ob auch die Kannen geleert seien. Diesem festtaeglichen Kaffee gegenueber wich die graue Novemberstimmung unwillkuerlich, und bei der zweiten Tasse sagte unser Musiklehrer zu seiner Frau: "Man muesste eben den Schlussreim so veraendern: "'Direktor her, Direktor hin, Wir haben dennoch frohen Sinn.'" Der letzte Schluck Kaffee war noch nicht genommen, da klingelte es. Frau Pfaeffling horchte und rief erschrocken: "Kann das Fraeulein Vernagelding sein?" "Donnerstag? Freilich, das ist ihr Tag. O, die unglueckselige Stunde, die hatte ich total vergessen, muss die auch gerade heute sein! Wenn ich die jetzt vertrage, Caecilie, dann bewundere ich mich selber. Du glaubst nicht, wie unmusikalisch das Fraeulein ist!" Frau Pfaeffling hatte das Kaffeegeschirr rasch auf das Brett gestellt und war laengst damit verschwunden, bis Fraeulein Vernagelding im Vorplatz am Kleiderhalter und Spiegel Toilette gemacht und ihre niedlichen Loeckchen zurechtgesteckt hatte. Herr Pfaeffling nahm sich gewaltig zusammen, als diese unbegabteste aller Schuelerinnen sich neben ihn ans Klavier setzte und mit holdem Laecheln sagte: "Heute duerfen Sie es nicht so streng mit mir nehmen, Herr Pfaeffling, ich konnte nicht so viel ueben, denken Sie, ich war gestern auf meinem ersten Ball. Es war ganz reizend. Ich war in Rosa." "Freut mich, freut mich," sagte Herr Pfaeffling und trippelte bereits etwas nervoes mit seinem rechten Fuss. "Aber jetzt wollen wir gar nicht mehr an den Ball denken, sondern bloss an unsere Tonleiter. G-dur. Nicht immer wieder f nehmen statt fis, das lautet greulich fuer mich. Schon wieder f! Wieder f! Aber Sie nehmen ja jedesmal f, Sie denken wieder an den gestrigen Ball!" "Nein, Herr Pfaeffling," entgegnete sie und sah ihn strahlend an, "ich denke ja an den morgigen Ball, was sagen Sie dazu, dass ich morgen schon wieder tanze! Diesmal in Meergruen. Ist das nicht suess?" Herr Pfaeffling sprang vom Stuhl auf. "Suess, ja suess!" wiederholte er, "aber zwischen zwei Baellen Sie mit der G-dur Tonleiter zu plagen, das waere grausam, vielleicht auch gegen mich. Da gehen Sie lieber heim fuer heute." "Ja, darf ich?" sagte sie aufstehend, und die hoffnungsvolle Schuelerin empfahl sich mit dankbarem Laecheln und Knix. Als Frau Pfaeffling durch den Vorplatz ging, sah sie mit Staunen, dass Fraeulein Vernagelding schon wieder am Spiegel stand. Sie hatte diesmal entschieden mehr Zei
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