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sondern vielmehr jene Reizbarkeit der Seele, die uns in bestaendiger Beruehrung mit der Aussenwelt erhaelt, Zahl und Maass unserer Schmerzen und unserer Freuden steigert und auf Physiognomie, Sitten und Sprache zugleich zurueckwirkt. Wenn Mannigfaltigkeit und Beweglichkeit der Zuege das belebte Naturreich verschoenern, so ist auch nicht zu laeugnen, dass beide zwar nicht allein Produkte der Cultur sind, wohl aber mit ihr sich steigern. In der grossen Voelkerfamilie kommen diese Vorzuege keiner Race in hoeherem Maasse zu als der caucasischen oder europaeischen. Nur beim weissen Menschen tritt das Blut ploetzlich in das Gewebe der Haut und tritt damit jener leise Wechsel der Gesichtsfarbe ein, der den Ausdruck der Gemuethsbewegungen so bedeutend verstaerkt. "Wie soll man Menschen trauen, die nicht roth werden koennen?" sagt der Europaeer in seinem eingewurzelten Hasse gegen den Neger und den Indianer. Man muss uebrigens zugeben, dass diese Starrheit der Zuege nicht allen Racen mit sehr dunkel gefaerbter Haut zukommt; sie ist beim Afrikaner lange nicht so bedeutend, wie bei den eingeborenen Amerikanern. Dieser physischen Schilderung der Chaymas lassen wir einige allgemeine Bemerkungen ueber ihre Lebensweise und ihre Sitten folgen. Da ich die Sprache des Volks nicht verstehe, kann ich keinen Anspruch darauf machen, waehrend meines nicht sehr langen Aufenthalts in den Missionen ihren Charakter durchgaengig kennen gelernt zu haben. So oft im Folgenden von den Indianern die Rede ist, stelle ich das, was wir von den Missionaeren erfahren, neben das Wenige, was wir selbst beobachten konnten. Die Chaymas haben, wie alle halbwilden Voelker in sehr heissen Laendern, eine entschiedene Abneigung gegen Kleider. Von mittelalterlichen Schriftstellern hoeren wir, dass im noerdlichen Europa die Hemden und Beinkleider, welche die Missionaere austheilten, nicht wenig zur Bekehrung der Heiden beigetragen haben. In der heissen Zone dagegen schaemen sich die Eingeborenen, wie sie sagen, dass sie Kleider tragen sollen, und sie laufen in die Waelder, wenn man sie zu fruehe noethigt, ihr Nacktgehen aufzugeben. Bei den Chaymas bleiben, trotz des Eiferns der Moenche, Maenner und Weiber im Innern der Haeuser nackt. Wenn sie durch das Dorf gehen, tragen sie eine Art Hemd aus Baumwollenzeug, das kaum bis zum Knie reicht. Bei den Maennern hat dasselbe Aermel, bei den Weibern und den Jungen bis zum zehnten, zwoelften Jahr bleiben Arme, Schultern und de
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