ikanischen Sprachen, das Koptische oder
Altegyptische und in gewissem Grade die semitischen Sprachen und das
Baskische. Schon das Wenige, das wir vom Idiom der Chaymas oben
mitgetheilt, zeigt deutlich die durchgehende Neigung zur Incorporation
oder Aggregation gewisser Formen, die sich abtrennen lassen, wobei aber
ein ziemlich entwickeltes Gefuehl fuer Wohllaut ein paar Buchstaben wegwirft
oder aber zusetzt. Durch diese Affixe im Auslaut der Worte werden die
mannigfaltigsten Zahl-, Zeit- und Raumverhaeltnisse bezeichnet.
Betrachtet man den eigenthuemlichen Bau der amerikanischen Sprachen naeher,
so glaubt man zu errathen, woher die alte, in allen Missionen verbreitete
Ansicht ruehrt, dass die amerikanischen Sprachen Aehnlichkeit mit dem
Hebraeischen und dem Baskischen haben. Ueberall, im Kloster Caripe wie am
Orinoco, in Peru, wie in Mexico, hoerte ich diesen Gedanken aeussern,
besonders Geistliche, die vom Hebraeischen und Baskischen einige
oberflaechliche Kenntniss hatten. Liegen etwa religioese Ruecksichten einer so
seltsamen Annahme zu Grunde? In Nordamerika, bei den Chactas und Chicasas,
haben etwas leichtglaeubige Reisende das Hallelujah der Hebraeer singen
hoeren, wie, den Pandits zufolge, die drei heiligen Worte der eleusinischen
Mysterien (_konx om pax_) noch heutzutage in Indien ertoenen. Ich will
nicht glauben, dass die Voelker des lateinischen Europa Alles hebraeisch oder
baskisch nennen, was ein fremdartiges Aussehen hat, wie man lange Alles,
was nicht im griechischen oder roemischen Styl gehalten war, egyptische
Denkmaeler nannte. Ich glaube vielmehr, dass das grammatische System der
amerikanischen Sprachen die Missionaere des sechzehnten Jahrhunderts in
ihrer Annahme von der asiatischen Herkunft der Voelker der neuen Welt
bestaerkt hat. Einen Beweis hiefuer liefert die langweilige Compilation des
Paters GARCIA: "_Tratad del origen de los indios._" Dass die possessiven
und persoenlichen Fuerwoerter hinter Substantiven und Zeitwoertern stehen, und
dass letztere so viele Tempora haben, das sind Eigenthuemlichkeiten des
Hebraeischen und der andern semitischen Sprachen. Manche Missionare fanden
es nun sehr merkwuerdig, dass die amerikanischen Sprachen dieselben Formen
aufzuweisen haben. Sie wussten nicht, dass die Uebereinstimmung in
verschiedenen einzelnen Zuegen fuer die gemeinsame Abstammung der Sprachen
nichts beweist.
Weniger zu verwundern ist, wenn Leute, die nur zwei von einander sehr
verschiedene Spr
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