gehoert;
_odotsa_, Getoese der Wolke, der Donner; _arribicia_, das Echo, woertlich:
der lebendige Stein.
Im Chaymas und Tamanacu haben die Zeitwoerter eine Unzahl Tempora, ein
doppeltes Praesens, vier Praeterita, drei Futura. Diese Haeufung ist selbst
den rohesten amerikanischen Sprachen eigen. In der Grammatik des
Baskischen zaehlt Astarloa gleichfalls zweihundert sechs Formen des
Zeitworts auf. Die Sprachen, welche vorherrschende Neigung zur Flexion
haben, reizen die gemeine Neugier weniger als solche, die durch blosse
Nebeneinanderstellung von Elementen gebildet erscheinen. In den ersteren
sind die Elemente, aus denen die Worte zusammengesetzt sind und die meist
aus wenigen Buchstaben bestehen, nicht mehr kenntlich. Fuer sich geben
diese Bestandtheile keinen Sinn; alles ist verschlungen und verschmolzen.
Die amerikanischen Sprachen dagegen gleichen einem verwickelten
Mechanismus mit offen zu Tage liegendem Raederwerk. Man erkennt die
Kuenstlichkeit, man kann sagen den ausgearbeiteten Mechanismus des Baus. Es
ist, als bildeten sie sich erst unter unsern Augen, und man koennte sie fuer
sehr neuen Ursprungs halten, wenn man nicht bedaechte, dass der menschliche
Geist unverrueckt einem einmal erhaltenen Anstoss folgt, dass die Voelker nach
einem urspruenglich angelegten Plan den grammatischen Bau ihrer Sprachen
erweitern, vervollkommnen oder ausbessern, und dass es Laender gibt, wo
Sprache, Verfassung, Sitten und Kuenste seit vielen Jahrhunderten wie
festgebannt sind.
Die hoechste geistige Entwicklung hat bis jetzt bei den Voelkern
stattgefunden, welche dem indischen und pelasgischen Stamm angehoeren. Die
hauptsaechlich durch Aggregation gebildeten Sprachen erscheinen als ein
natuerliches Hinderniss der Culturentwicklung; es geht ihnen grossentheils
die rasche Bewegung ab, das innerliche Leben, die die Flexion der Wurzeln
mit sich bringt und die den Werken der Einbildungskraft den Hauptreiz
geben. Wir duerfen indessen nicht vergessen, dass ein schon im hohen
Alterthum hochberuehmtes Volk, dem selbst die Griechen einen Theil ihrer
Bildung entlehnten, vielleicht eine Sprache hatte, die in ihrem Bau
unwillkuerlich an die amerikanischen Sprachen erinnert. Welche Masse ein-
oder zweisylbiger Partikeln werden im Coptischen dem Zeitwort oder
Hauptwort angehaengt! Das Chaymas und Tamanacu, halb barbarische Sprachen,
haben ziemlich kurze abstrakte Benennungen fuer Groesse, Neid, Leichtsinn,
_cheictivate_, _uoite_, _uonde_; ab
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