eter sie
angibt, vergleichen wollte. Eine stockende, in einer Bergschlucht
eingeschlossene, mit nackten Felsmassen in Beruehrung stehende Luft wirkt
auf unsere Organe ganz anders als eine gleich warme Luft in offener
Gegend. Ich bin weit entfernt, die physische Ursache dieses Unterschieds
nur in der verschiedenen elektrischen Ladung der Luft zu suchen, muss aber
doch bemerken, dass ich etwas westlich von Guayra gegen Macuto zu, weit weg
von den Haeusern und ueber 300 Toisen von den Gneissfelsen, mehrere Tage lang
kaum schwache Spuren von positiver Elektricitaet bemerken konnte, waehrend
in Cumana in denselben Nachmittagsstunden und am selben mit rauchendem
Docht versehenen Voltaschen Elektrometer die Fliedermarkkuegelchen 1--2
Linien auseinander gegangen waren. Ich verbreite mich weiter unten ueber
die regelmaessigen taeglichen Schwankungen in der elektrischen Spannung der
Luft unter den Tropen, ein Verhaeltniss, das mit den Schwankungen in der
Temperatur und mit dem Sonnenstand in auffallendem Zusammenhang steht.
Die von einem ausgezeichneten Arzt in Guayra neun Monate lang angestellten
thermometrischen Beobachtungen, von denen ich Einsicht bekam, setzten mich
in Stand, das Klima dieses Hafens mitdem von Cumana, Havana und Vera Cruz
zu vergleichen. Diese Vergleichung erscheint um so interessanter, als der
Gegenstand in den spanischen Colonien und unter den Seeleuten, die diese
Laender besuchen, ein unerschoepflicher Stoff der Unterhaltung ist. Da in
diesem Falle das Zeugniss der Sinne ungemein leicht taeuscht, so laesst sich
ueber die Verschiedenheit von Klimaten nur nach Zahlenverhaeltnissen
urtheilen.
Die vier eben genannten Orte gelten fuer die heissesten auf dem Kuestenstrich
der neuen Welt; ihre Vergleichung mag dazu dienen, die schon oefters von
uns gemachte Bemerkung zu bestaetigen, dass im Allgemeinen nur das lange
Anhalten einer hohen Temperatur, nicht die uebermaessige Hitze oder die
absolute Waermemenge den Bewohnern der heissen Zone laestig wird.
Das Mittel aus den Beobachtungen um Mittag vom 27. Juni bis 16. November
war in Guayra 31 deg.,6 des hunderttheiligen Thermometers, in Cumana 29 deg.,3, in
Vera Cruz 28 deg.,7, in der Havana 29 deg.,5. Die taeglichen Abweichungen betrugen
zur selben Stunde nicht leicht ueber 0 deg.,8--1 deg.,4. Waehrend dieser ganzen Zeit
regnete es nur viermal, und nur 7--8 Minuten lang. Diess ist der Zeitpunkt,
wo das gelbe Fieber herrscht, das in Guayra, wie in Vera Cruz und
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