aessigten Zone schon sehr nahe, betraegt der Unterschied im Maximum 3 deg.. In
Guayra bei Caracas weicht der kaelteste Monat vom jaehrlichen Mittel um 4 deg.,9
ab; aber wenn auch im Winter zuweilen die Luft von Guayra (oder von Catia)
durch die Quebrada de Tipe ins hohe Thal von Caracas heraufkommt, so
erhaelt dasselbe dagegen einen groesseren Theil des Jahrs hindurch die Ost-
und Suedostwinde von Caurimare her und aus dem Binnenland. Wir wissen nach
unmittelbaren Beobachtungen, dass in Guayra und Caracas die Temperatur der
kaeltesten Monate 23 deg.,2 und 20 deg.,1 betraegt. Diese Unterschiede sind der
Ausdruck einer Temperaturabnahme, die im Thale von Caracas zugleich von
der hohen Lage (oder von der Ausdehnung der Luft im aufsteigenden Strome)
und vom Conflikt der Winde von Catia und von Petare herbeigefuehrt wird.
Nach einer kleinen Reihe von Beobachtungen, die ich in drei Jahren theils
in Caracas selbst, theils in Chacao, ganz in der Naehe der Hauptstadt,
angestellt, hielt sich der hunderttheilige Thermometer in der kalten
Jahreszeit bei Tage meistens zwischen 21 und 22 deg., bei Nacht zwischen 16
und 17 deg..(27) In der heissen Jahreszeit, im Juli und August, steigt er bei
Tag auf 25--26 deg., bei Nacht auf 22--23 deg..(28) Diess ist der gewoehnliche
Zustand der Atmosphaere, und dieselben Beobachtungen, mit einem von mir
berichtigten Instrument angestellt, ergeben *als mittlere
Jahrestemperatur* von Caracas etwas mehr als 21 deg.,5. Eine solche kommt aber
im System der cisatlantischen Klimate auf Ebenen unter dem
36--37. Breitengrade vor. Es ist wohl ueberfluessig zu bemerken, dass dieser
Vergleich sich nur auf die Summe von Waerme bezieht, die sich an jedem
Punkte im Laufe des ganzen Jahrs entwickelt, keineswegs auf's *Klima*, das
heisst auf die Vertheilung der Waerme unter die verschiedenen Jahreszeiten.
Sehr selten sieht man in Caracas im Sommer die Temperatur ein paar Stunden
lang auf 29 deg. [23, deg.2 R] steigen; sie soll im Winter unmittelbar nach
Sonnenaufgang schon auf 11 deg. [8 deg.,8 R] gesunken seyn. So lange ich mich in
Caracas aufhielt, waren das Maximum und das Minimum nur 25 deg. und 12 deg.,5. Die
Kaelte bei Nacht ist um so empfindlicher, da dabei meist nebligtes Wetter
ist. Wochenlang konnte ich weder Sonnen- noch Sternhoehen messen. Der
Uebergang von herrlich durchsichtiger Luft zur voelligen Dunkelheit erfolgt
so rasch, dass nicht selten, wenn ich schon, eine Minute vor dem Eintritt
eines Traba
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