einungen
hervorbringen, und als waeren die Ausbrueche dieser Vulkane an eine gewisse
Periode gebunden, in der sich jedesmal elastische Fluessigkeiten bis zu
einem bestimmten Grade angehaeuft, kam das emporgehobene Eiland je nach 91
oder 92 Jahren wieder zum Vorschein. Es ist zu bedauern, dass trotz der
Naehe keine europaeische Regierung, keine gelehrte Gesellschaft Physiker und
Geologen nach den Azoren geschickt hat, um eine Erscheinung naeher
untersuchen zu lassen, durch welche fuer die Geschichte der Vulkane und des
Erdballs ueberhaupt so viel gewonnen werden konnte.
Zur Zeit, als das neue Eiland Sabrina erschien, wurden die kleinen
Antillen, 800 Meilen suedwestwaerts von den Azoren gelegen, haeufig von
Erdbeben heimgesucht. Vom Mai 1811 bis April 1812 spuerte man auf der Insel
St. Vincent, einer der drei Antillen mit thaetigen Vulkanen, ueber
zweihundert Erdstoesse. Die Bewegungen beschraenkten sich aber nicht auf das
Inselgebiet von Suedamerika. Vom 16. December 1811 an bebte die Erde in den
Thaelern des Mississippi, des Arkansas und Ohio fast unaufhoerlich. Im Osten
der Alleghanys waren die Schwingungen schwaecher als im Westen, in Tennesee
und Kentucky. Sie waren von einem starken unterirdischen Getoese begleitet,
das von Suedwest herkam. Auf einigen Punkten zwischen Neumadrid und Little
Prairie, wie beim Salzwerk noerdlich von Cincinnati unter dem 34 deg. 45{~PRIME~} der
Breite, spuerte man mehrere Monate lang taeglich, ja fast stuendlich
Erdstoesse. Sie dauerten im Ganzen vom 16. December 1811 bis ins Jahr 1813.
Die Stoesse waren Anfangs auf den Sueden, auf das untere Mississippithal
beschraenkt, schienen sich aber allmaehlich gegen Norden fortzupflanzen.
Um dieselbe Zeit nun, wo in den Staaten jenseits der Alleghanys diese
lange Reihe von Erderschuetterungen anhob, im December 1811 spuerte man in
der Stadt Caracas den ersten Erdstoss bei stiller, heiterer Luft. Dieses
Zusammentreffen war schwerlich ein zufaelliges, denn man muss bedenken, dass,
so weit auch die betreffenden Laender auseinander liegen, die Niederungen
von Louisiana und die Kuesten von Venezuela und Cumana demselben Becken,
dem Meere der Antillen angehoeren. Dieses *Mittelmeer mit mehreren
Ausgaengen* ist von Suedost nach Nordwest gerichtet und es scheint sich
frueher ueber die weiten, allmaehlich 30, 50 und 80 Toisen ueber das Meer
ansteigenden, aus secundaeren Gebirgsarten bestehenden, vom Ohio, Missouri,
Arcansas und Mississippi durchstroemte
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