einen Fluesse San
Pedro und Macarao sich zum Guayre vereinigen, ueber das Wasser gegangen
waren, ging es an steilem Berghang hinauf zur Hochebene von Buonavista, wo
ein paar einzelne Haeuser stehen. Man sieht hier gegen Nordost bis zur
Stadt Caracas, gegen Sued bis zum Dorf los Teques. Die Gegend ist wild und
waldreich. Die Pflanzen des Thals von Caracas waren nach und nach
ausgeblieben. Wir befanden uns in 835 Toisen Meereshoehe, also fast so hoch
als Popayan, aber die mittlere Temperatur ist schwerlich hoeher als 17--18 deg.
[13 deg.,6--14 deg.,4 Reaumur]. Die Strasse ueber diese Berge ist sehr belebt; jeden
Augenblick begegnet man langen Zuegen von Maulthieren und Ochsen; es ist
die grosse Strasse von der Hauptstadt nach Victoria und in die Thaeler von
Aragua. Der Weg ist in einen talkigten zersetzten Gneiss gehauen. Ein mit
Glimmerblaettern gemengter Thon bedeckt drei Fuss hoch das Gestein. Im
Winter leidet man vom Staub und in der Regenzeit wird der Boden ein
Morast. Abwaerts von der Ebene von Buonavista, etwa fuenfzig Toisen gegen
Suedost, kommt man an eine starke Quelle im Gneiss, die mehrere Faelle
bildet, welche die ueppigste Vegetation umgibt. Der Pfad zur Quelle
hinunter ist so steil, dass man die Wipfel der Baumfarn, deren Stamm 25 Fuss
hoch wird, mit der Hand beruehren kann. Die Felsen ringsum sind mit
Jungermannia und Moosen aus der Familie Hypnum bekleidet. Der Bach schiesst
im Schatten von Heliconien hin und entbloesst die Wurzeln der Plumeria, des
Cupey, der Brownea und des _Ficus gigantea_. Dieser feuchte, von Schlangen
heimgesuchte Ort gewaehrt dem Botaniker die reichste Ausbeute. Die Brownea,
von den Eingeborenen _Rosa del monte_ oder _Palo de Cruz_ genannt, traegt
oft vier bis fuenfhundert purpurrothe Bluethen in einem einzigen Strausse.
Jede Bluethe hat fast immer 11 Staubfaeden, und das prachtvolle Gewaechs,
dessen Stamm 50--60 Fuss hoch waechst, wird selten, weil sein Holz eine sehr
gesuchte Kohle gibt. Den Boden bedecken Ananas, Hemimeris, Polygala und
Melastomen. Eine kletternde Grasart(46) schwebt in leichten Gewinden
zwischen Baeumen, deren Hierseyn bekundet, wie kuehl das Klima in diesen
Bergen ist. Dahin gehoeren die _Aralia capitata_, die _Vismia caparosa_ die
_Clethra fagifolia_. Mitten unter diesen, der schoenen Region der Baumfarn
(_region de los helechos_) eigenthuemlichen Gewaechsen erheben sich in den
Lichtungen hie und da Palmbaeume und Gruppen von *Guarumo* oder Cecropia
mit silberfar
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