ert hat, da noch lange nach der
Unterwerfung von Grenada das Kameel, das Lieblingsthier der Mauren, im
suedlichen Spanien sehr haeufig war. Ein Biscayer, Juan de Reinaga, hatte
auf seine Kosten einige Kameele nach Peru gebracht. Pater Acosta sah sie
gegen das Ende des sechzehnten Jahrhunderts am Fusse der Anden; da sie aber
schlecht gepflegt wurden, pflanzten sie sich spaerlich fort und starben
bald aus. In diesen Zeiten der Unterdrueckung und des Elends, die man als
die Zeiten des spanischen Ruhmes schildert, vermietheten die Encomenderos
den Reisenden Indianer wie Lastthiere. Man trieb sie zu Hunderten
zusammen, um Waaren ueber die Cordilleren zu schleppen, oder um die Heere
auf ihren Eroberungs- und Raubzuegen zu begleiten. Die Eingeborenen
unterzogen sich diesem Dienst um so geduldiger, da sie, beim fast voelligen
Mangel an Hausthieren, schon seit langer Zeit von ihren eigenen
Haeuptlingen, wenn auch nicht so unmenschlich, dazu angehalten worden
waren. Die von Juan de Reinaga versuchte Einfuehrung der Kameele brachte
die Encomenderos, die nicht gesetzlich, aber faktisch die Grundherrn der
indianischen Doerfer waren, gewaltig in Aufruhr. Es ist nicht zu
verwundern, dass der Hof den Beschwerden dieser Herrn Gehoer gab; aber durch
diese Maassregel ging Amerika eines Mittels verlustig, das mehr als irgend
etwas den Verkehr im Innern und den Waarenaustausch erleichtern konnte.
Jetzt, da seit Carls III. Regierung die Indianer unter einem milderen
Regimente stehen, und alle Zweige des einheimischen Gewerbfleisses sich
freier entwickeln koennen, sollte die Einfuehrung der Kameele im Grossen, und
von der Regierung selbst versucht werden. Wuerden einige hundert dieser
nuetzlichen Thiere auf dem ungeheuren Areal von Amerika in heissen,
trockenen Gegenden angesiedelt, so wuerde sich der guenstige Einfluss auf den
allgemeinen Wohlstand schon in wenigen Jahren merkbar machen. Provinzen,
die durch Steppen getrennt sind, waeren von Stunde an einander naeher
gerueckt; manche Waaren aus dem Innern wuerden an den Kuesten wohlfeiler, und
durch die Vermehrung der Kameele, zumal der *Hedjines*, der *Schiffe der
Wueste*, kaeme ein ganz anderes Leben in den Gewerbfleiss und den Handel der
neuen Welt.
Am zweiundzwanzigsten Abends brachen wir von Mocundo auf und gingenueber
los Guayos nach Nueva Valencia. Man kommt durch einen kleinen Palmenwald,
dessen Baeume nach dem Habitus und der Bildung der faecherfoermigen Blaetter
dem _Chamaerops hum
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