ldung. Ich
stelle am Ende dieses Kapitels zusammen, was ich ueber die Beschaffenheit
des Bodens und den Metallreichthum in den Bezirken Aroas, Barquesimeto und
Carora habe in Erfahrung bringen koennen.
Von der Sierra Nevada von Merida und den *Paramos* von Niquitao, Bocono
und las Rosas an,(65) wo der kostbare Chinabaum waechst, senkt sich die
oestliche Cordillere von Neu-Grenada so rasch, dass sie zwischen dem 9. und
10. Breitegrad nur noch eine Kette kleiner Berge bildet, an die sich im
Nordost der Altar und der Torito anschliessen und die die Nebenfluesse des
Rio Apure und des Orinoco von den zahlreichen Gewaessern scheiden, die
entweder in das Meer der Antillen oder in den See Maracaybo fallen. Auf
dieser Wasserscheide stehen die Staedte Nirgua, San Felipe el Fuerte,
Barquesimeto und Tocuyo. In den drei ersteren ist es sehr heiss, in Tocuyo
dagegen bedeutend kuehl, und man hoert mit Ueberraschung, dass unter einem so
herrlichen Himmel die Menschen grosse Neigung zum Selbstmord haben. Gegen
Sueden erhebt sich der Boden, denn Truxillo, der See Urao, aus dem man
kohlensaures Natron gewinnt, und la Grita, ostwaerts von der Cordillere,
liegen schon in 400--500 Toisen Hoehe.
Beobachtet man, in welchem constanten Verhaeltnisse die Urgebirgsschichten
der Kuestencordillere fallen, so sieht man sich auf eine der Ursachen
hingewiesen, welche den Landstrich zwischen der Cordillere und dem Meer so
ungemein feucht machen. Die Schichten fallen meist nach Nordwest, so dass
die Gewaesser nach dieser Richtung ueber die Gesteinsbaenke laufen und, wie
schon oben bemerkt, die Menge Baeche und Fluesse bilden, deren
Ueberschwemmungen vom Cap Codera bis zum See Maracaybo das Land so
ungesund machen.
Neben den Gewaessern, die in der Richtung nach Nordost an die Kueste von
Porto Cabello und zur Punta de Hicacos herabkommen, sind die bedeutendsten
der Tocuyo, der Aroa und der Yaracuy. Ohne die Miasmen, welche die Luft
verpesten, waren die Thaeler des Aroa und des Yaracuy vielleicht staerker
bevoelkert als die Thaeler von Aragua. Durch die schiffbaren Fluesse hatten
jene sogar den Vortheil, dass sie ihre eigenen Zucker- und Cacaoernten, wie
die Produkte der benachbarten Bezirke, den Weizen von Quibor, das Vieh von
Monai und das Kupfer von Aroa, leichter ausfuehren koennten. Die Gruben, wo
man dieses Kupfer gewinnt, liegen in einem Seitenthal, das in das Aroathal
muendet und nicht so heiss und ungesund ist als die Thalschluchten naher am
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