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er Barbacoa oder Lagerstaette, und da war denn der Hergang des seltsamen Abenteuers bald klar. Man fand die Erde weit hinab aufgewuehlt; es war vertrockneter Schlamm, in dem das Krokodil im *Sommerschlaf* gelegen hatte, in welchen Zustand manche Individuen dieser Thierart waehrend der duerren Jahreszeit in den Llanos verfallen. Der Laerm von Menschen und Pferden, vielleicht auch der Geruch des Hundes hatten es aufgeweckt. Die Huette lag an einem Teich und stand einen Theil des Jahres unter Wasser; so war das Krokodil ohne Zweifel, als die Savane ueberschwemmt wurde, durch dasselbe Loch hineingekommen, durch das es Don Miguel herauskommen sah. Haeufig finden die Indianer ungeheure Boa's, von ihnen Uji oder Wasserschlangen genannt, im selben Zustand der Erstarrung. Man muss sie, sagt man, reizen oder mit Wasser begiessen, um sie zu erwecken. Man toedtet die Boa's und haengt sie in einen Bach, um durch die Faeulniss die sehnigten Theile der Rueckenmuskeln zu gewinnen, aus denen man in Calabozo vortreffliche Guitarrensaiten macht, die weit besser sind als die aus den Daermen der Bruellaffen. Wir sehen somit, dass in den Llanos Trockenheit und Hitze auf Thiere und Gewaechse gleich dem Frost wirken. Ausserhalb der Tropen werfen die Baeume in sehr trockener Luft ihre Blaetter ab. Die Reptilien, besonders Krokodile und Boa's, verlassen vermoege ihres traegen Naturels die Lachen, wo sie beim Austreten der Fluesse Wasser gefunden haben, nicht leicht wieder. Je mehr nun diese Wasserstuecke eintrocknen, desto tiefer graben sich die Thiere in den Schlamm ein, der Feuchtigkeit nach, die bei ihnen Haut und Decken schmiegsam erhaelt. In diesem Zustand der Ruhe kommt die Erstarrung ueber sie; sie werden wohl dabei von der aeussern Luft nicht ganz abgesperrt, und so gering auch der Zutritt derselben seyn mag, er reicht hin, den Athmungsprozess bei einer Eidechse zu unterhalten, die ausnehmend grosse Lungensaecke hat, die keine Muskelbewegungen vornimmt und bei der fast alle Lebensverrichtungen stocken. Die Temperatur des vertrockneten, dem Sonnenstrahl ausgesetzten Schlammes betraegt im Mittel wahrscheinlich mehr als 40 deg.. Als es im noerdlichen Egypten, wo im kuehlsten Monat die Temperatur nicht unter 13 deg.,4 sinkt, noch Krokodile gab, wurden diese haeufig von der Kaelte betaeubt. Sie waren einem *Winterschlaf* unterworfen, gleich unsern Froeschen, Salamandern, Uferschwalben und Murmelthieren. Wenn die Erstarrung im Winter bei Thiere
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