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einhaeusigen Bluethen vorkommen? Die Llaneros, die Bewohner der Ebenen, schreiben allen diesen Baeumen von unbedeutender Hoehe ein Alter von mehreren Jahrhunderten zu. Ihr Wachsthum ist fast unmerklich, nach zwanzig, dreissig Jahren faellt es kaum auf. Die Palma de Cobija liefert uebrigens ein treffliches Bauholz. Es ist so hart, dass man nur mit Muehe einen Nagel einschlaegt. Die faecherfoermig gefalteten Blaetter dienen zum Decken der zerstreuten Huetten in den Llanos, und diese Daecher halten ueber 20 Jahre aus. Man befestigt die Blaetter dadurch, dass man die Enden der Blattstiele umbiegt, nachdem man dieselben zwischen zwei Steinen geschlagen, damit sie sich biegen, ohne zu brechen. Ausser den einzelnen Staemmen dieser Palme findet man hie und da in der Steppe Gruppen von Palmen, wahre Gebuesche (_Palmares_), wo sich zur Corypha ein Baum aus der Familie der Proteaceen gesellt, den die Eingebornen _Chaparro_ nennen, eine neue Art _Rhopala_ mit harten, rasselnden Blaettern. Die kleineren Rhopalagebuesche heissen _Chaparrales_ und man kann sich leicht denken, dass in einer weiten Ebene, wo nur zwei oder drei Baumarten wachsen, der Chaparro, der Schatten gibt, fuer ein sehr werthvolles Gewaechs gilt. Der Corypha ist in den Llanos von Caracas von der Mesa de Paja bis an den Guayaval verbreitet; weiter nach Nord und Nordwest, am Guanare und San Carlos, tritt eine andere Art derselben Gattung mit gleichfalls handfoermigen, aber groesseren Blaettern an seine Stelle. Sie heisst _Palma real de los Llanos_. Suedlich vom Guayaval herrschen andere Palmen, namentlich der *Piritu* mit gefiederten Blaettern und der *Murichi* (Moriche), den Pater GUMILLA als _arbol de la vida_ so hoch preist. Es ist diess der Sagobaum Amerikas; er liefert "victum et amictum"(74) Mehl, Wein, Faden zum Verfertigen der Haengematten, Koerbe, Netze und Kleider. Seine tannenzapfenfoermigen, mit Schuppen bedeckten Fruechte gleichen ganz denen des _Calamus Rotang_; sie schmecken etwas wie Apfel; reif sind sie innen gelb, aussen roth. Die Bruellaffen sind sehr luestern darnach, und die Voelkerschaft der Guaranos, deren Existenz fast ganz an die Murichipalme geknuepft ist, bereitet daraus ein gegohrenes, saeuerliches, sehr erfrischendes Getraenk. Diese Palme mit grossen, glaenzenden, faecherfoermig gefalteten Blaettern bleibt auch in der duerrsten Jahreszeit lebhaft gruen. Schon ihr Anblick gibt das Gefuehl angenehmer Kuehlung, und die mit ihren schuppigen
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