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Fruechten behangene Murichipalme bildet einen auffallenden Contrast mit der truebseligen Palma de Cobija, deren Laub immer grau und mit Staub bedeckt ist. Die Llaneros glauben, ersterer Baum ziehe die Feuchtigkeit der Luft an sich, und desshalb finde man in einer gewissen Tiefe immer Wasser um seinen Stamm, wenn man den Boden ausgraebt. Man verwechselt hier Wirkung und Ursache. Der Murichi waechst vorzugsweise an feuchten Stellen, und richtiger sagte man, das Wasser ziehe den Baum an. Es ist eine aehnliche Schlussfolge, wenn die Eingeborenen am Orinoco behaupten, die grossen Schlangen helfen einen Landstrich feucht erhalten. Ein alter Indianer in Javita sagte uns mit grosser Wichtigkeit: "Vergeblich sucht man Wasserschlangen, wo es keine Suempfe gibt; denn es sammelt sich kein Wasser, wenn man die Schlangen, die es anziehen, unvorsichtigerweise umbringt." Auf dem Wege ueber die Mesa bei Calabozo litten wir sehr von der Hitze. Die Temperatur der Luft stieg merkbar, so oft der Wind zu wehen anfing. Die Luft war voll Staub, und waehrend der Windstoesse stieg der Thermometer auf 40 bis 41 deg.. Wir kamen nur langsam vorwaerts, denn es waere gefaehrlich gewesen, die Maulthiere, die unsere Instrumente trugen, dahinten zu lassen. Unsere Fuehrer gaben uns den Rath, Rhopalablaetter in unsere Huete zu stecken, um die Wirkung der Sonnenstrahlen auf Haare und Scheitel zu mildern. Wir fuehlten uns durch dieses Mittel erleichtert, und wir fanden es besonders dann ausgezeichnet, wenn man Blaetter von Pothos oder einer andern Arumart haben kann. Bei der Wanderung durch diese gluehenden Ebenen draengt sich einem von selbst die Frage auf, ob sie von jeher in diesem Zustand dagelegen, oder ob sie durch eine Naturumwaelzung ihres Pflanzenwuchses beraubt worden? Die gegenwaertige Humusschicht ist allerdings sehr duenn. Die Eingeborenen sind der Meinung, die _Palmares_ und _Chaparrales_ (die kleinen Gebuesche von Palmen und Rhopala) seyen vor der Ankunft der Spanier haeufiger und groesser gewesen. Seit die Llanos bewohnt und mit verwilderten Hausthieren bevoelkert sind, zuendet man haeufig die Savane an, um die Weide zu verbessern. Mit den Graesern werden dabei zufaellig auch die zerstreuten Baumgruppen zerstoert. Die Ebenen waren ohne Zweifel im fuenfzehnten Jahrhundert nicht so kahl wie gegenwaertig; indessen schon die ersten Eroberer, die von Coro herkamen, beschreiben sie als Savanen, in denen man nichts sieht als Himmel und Rasen, im
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