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t, fuehren sie ein geplagtes, ruheloses Leben. Wenn sie einige Monate unter menschlicher Pflege gewesen sind, entwickeln sich ihre guten Eigenschaften und kommen zu Tag. Ein wildes Pferd gilt in den Pampas von Buenos Ayres 1/2--1 Piaster, in den Llanos von Caracas 2--3 Piaster; aber der Preis des Pferdes steigt, sobald es gezaehmt und zum Ackerbau tuechtig ist. Schafe gibt es keine; Schafheerden haben wir nur auf dem Plateau der Provinz Quito gesehen. Die Rindvieh-Hatos haben in den letzten Jahren viel zu leiden gehabt durch Banden von Landstreichern, die durch die Steppen streifen und das Vieh toedten, nur um die Haut zu verkaufen. Diese Raeuberei hat um sich gegriffen, seit der Handel mit dem untern Orinoco bluehender geworden ist. Ein halbes Jahrhundert lang waren die Ufer dieses grossen Stromes von der Einmuendung des Apure bis Angostura nur den Missionaeren bekannt. Vieh wurde nur aus den Haefen der Nordkueste, aus Cumana, Barcelona, Burburata und Porto Cabello ausgefuehrt. In neuester Zeit ist diese Abhaengigkeit von der Kueste weit geringer geworden. Der suedliche Strich der Ebenen ist in starken Verkehr mit dem untern Orinoco getreten, und dieser Handel ist desto lebhafter, da sich die Verbote dabei leicht umgehen lassen. Die groessten Heerden in den Llanos besitzen die Hatos Merecure, La Cruz, Belen, Alta Gracia und Pavon. Das spanische Vieh ist von Coro und Tocuyo in die Ebenen gekommen. Die Geschichte bewahrt den Namen des Colonisten, der zuerst den gluecklichen Gedanken hatte, diese Grasfluren zu bevoelkern, auf denen damals nur Damhirsche und eine grosse Aguti-Art, _Cavia Capybara_ im Lande *Chiguire* genannt, weideten. Christoval Rodriguez schickte ums Jahr 1548 das erste Hornvieh in die Llanos. Er wohnte in der Stadt Tocuyo und hatte lange in Neu-Grenada gelebt. Wenn man von der "unzaehlbaren Menge" von Hornvieh, Pferden und Maulthieren auf den amerikanischen Ebenen sprechen hoert, so vergisst man gewoehnlich, dass es im civilisirten Europa bei ackerbauenden Voelkern auf viel kleinerer Bodenflaeche gleich ungeheure Mengen gibt. Frankreich hat nach PEUCHET 6 Millionen Stueck Hornvieh, wovon 3,500,000 Ochsen zum Ackerbau verwendet werden. In der oesterreichischen Monarchie schaetzt Lichtenstern 13,400,000 Ochsen, Kuehe und Kaelber. Paris allein verzehrt jaehrlich 155,000 Stueck Rindvieh; nach Deutschland werden alle Jahre aus Ungarn 150,000 Ochsen eingefuehrt. Die Hausthiere in nicht starken Heerden gelt
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