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Indianer zwischen diesem Fluss und dem Meta sind viel zu versunken, um an
die Errichtung von Kunststrassen oder Grabhuegeln zu denken.
Ich habe den Flaechenraum dieser Llanos von der Caqueta bis zum Apure und
vom Apure zum Delta des Orinoco auf 17,000 Quadratmeilen (20 auf den Grad)
berechnet. Der von Nord nach Sued sich erstreckende Theil ist beinahe
doppelt so gross als der von Ost nach West zwischen dem untern Orinoco und
der Kuestencordillere von Caracas streichende. Die *Pampas* nord- und
nordwestwaerts von Buenos Ayres, zwischen dieser Stadt und Cordova, Jujuy
und Tucuman, sind ungefaehr eben so gross als die Llanos; aber die Pampas
setzen sich noch 18 Grad weiter nach Sueden fort, und sie erstrecken sich
ueber einen so weiten Landstrich, dass am einen Saume Palmen wachsen,
waehrend der andere, eben so niedrig gelegene und ebene, mit ewigem Eis
bedeckt ist.
Die amerikanischen Llanos sind da, wo sie parallel mit dem Aequator
streichen, viermal schmaeler als die grosse afrikanische Wueste. Dieser
Umstand ist von grosser Bedeutung in einem Landstrich, wo die Richtung der
Winde bestaendig von Ost nach West geht. Je weiter Ebenen in dieser
Richtung sich erstrecken, desto heisser ist ihr Klima. Das grosse
afrikanische Sandmeer haengt ueber Yemen mit Gedrosia und Beludschistan bis
ans rechte Ufer des Indus zusammen; und in Folge der Winde, die ueber die
ostwaerts gelegenen Wuesten weggegangen sind, ist das Becken des rothen
Meers, in der Mitte von Ebenen, welche auf allen Punkten Waerme strahlen,
eine der heissesten Gegenden des Erdballs. Der unglueckliche Capitaen Tuckey
berichtet, dass der hunderttheilige Thermometer sich dort fast immer bei
Nacht auf 34 deg., bei Tag auf 40 bis 44 deg. haelt. Wie wir bald sehen werden,
haben wir selbst im westlichsten Theil der Steppen von Caracas die
Temperatur der Luft, im Schatten und vom Boden entfernt, selten ueber 37 deg.
gefunden.
An diese physikalischen Betrachtungen ueber die Steppen der neuen Welt
knuepfen sich andere, hoehere, solche, die sich auf die Geschichte unserer
Gattung beziehen. Das grosse afrikanische Sandmeer, die wasserlosen Wuesten
sind nur von Caravanen besucht, die bis zu 50 Tagen brauchen, sie zu
durchziehen. Die Sahara trennt die Voelker von Negerbildung von den Staemmen
der Araber und Berbern und ist nur in den Oasen bewohnt. Weiden hat sie
nur im oestlichen Striche, wo als Wirkung der Passatwinde die Sandschicht
weniger dick ist, so dass d
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