FREE BOOKS

Author's List




PREV.   NEXT  
|<   269   270   271   272   273   274   275   276   277   278   279   280   281   282   283   284   285   286   287   288   289   290   291   292   293  
294   295   296   297   298   299   300   301   >>  
Suedamerikas eigenthuemlich ist, und weil in der Entwicklung amerikanischer Cultur das Mittelglied zwischen Jaegervoelkern und ackerbauenden Voelkern fehlte. Die hier mitgetheilten allgemeinen Bemerkungen ueber die Ebenen des neuen Continents und ihre Eigenthuemlichkeiten gegenueber den Wuesten Afrikas und den fruchtbaren Steppen Asiens schienen mir geeignet, den Bericht einer Reise durch so einfoermige Landstriche anziehender zu machen. Jetzt aber mag mich der Leser auf unserem Wege von den vulkanischen Bergen von Parapara und dem noerdlichen Saum der Llanos zu den Ufern des Apure in der Provinz Barinas begleiten. Nachdem wir zwei Naechte zu Pferde gewesen und vergeblich unter Gebuesch von Murichipalmen Schutz gegen die Sonnengluth gesucht hatten, kamen wir vor Nacht zum kleinen Hofe "_el Cayman_" auch la Guadalupe genannt. Es ist diess ein _Hato de ganado_, das heisst ein einsames Haus in der Steppe, umher ein paar kleine mit Rohr und Haeuten bedeckte Huetten. Das Vieh, Rinder, Pferde, Maulthiere, ist nicht eingepfercht; es laeuft frei auf einem Flaechenraum von mehreren Quadratmeilen. Nirgends ist eine Umzaeunung. Maenner, bis zum Guertel nackt und mit einer Lanze bewaffnet, streifen zu Pferd ueber die Savanen, um die Heerden im Auge zu behalten, zurueckzutreiben, was sich zu weit von den Weiden des Hofes verlaeuft, mit dem gluehenden Eisen zu zeichnen, was noch nicht den Stempel des Eigenthuemers traegt. Diese Farbigen, _Peones llaneros_ genannt, sind zum Theil Freie oder Freigelassene, zum Theil Sklaven. Nirgends ist der Mensch so anhaltend dem sengenden Strahl der tropischen Sonne ausgesetzt. Sie naehren sich von luftduerrem, schwach gesalzenem Fleisch; selbst ihre Pferde fressen es zuweilen. Sie sind bestaendig im Sattel und meinen nicht den unbedeutendsten Gang zu Fuss machen zu koennen. Wir trafen im Hof einen alten Negersklaven, der in der Abwesenheit des Herrn das Regiment fuehrte. Heerden von mehreren tausend Kuehen sollten in der Steppe weiden; trotzdem baten wir vergeblich um einen Topf Milch. Man reichte uns in Tutumofruechten gelbes, schlammigtes, stinkendes Wasser: es war aus einem Sumpf in der Naehe geschoepft. Die Bewohner der Llanos sind so traeg, dass sie gar keine Brunnen graben, obgleich man wohl weiss, dass sich fast allenthalben in zehn Fuss Tiefe gute Quellen in einer Schicht von Conglomerat oder rothem Sandstein finden. Nachdem man die eine Haelfte des Jahres durch die Ueberschwemmungen geli
PREV.   NEXT  
|<   269   270   271   272   273   274   275   276   277   278   279   280   281   282   283   284   285   286   287   288   289   290   291   292   293  
294   295   296   297   298   299   300   301   >>  



Top keywords:

Pferde

 

Steppe

 
Heerden
 

Llanos

 
Nachdem
 

machen

 

genannt

 
vergeblich
 

mehreren

 

Nirgends


naehren

 

zurueckzutreiben

 

behalten

 
ausgesetzt
 

gesalzenem

 

zuweilen

 
bestaendig
 

Sattel

 

fressen

 

selbst


schwach
 

Fleisch

 
luftduerrem
 
Freigelassene
 

verlaeuft

 
traegt
 

Eigenthuemers

 

gluehenden

 

zeichnen

 

Stempel


Farbigen

 

Peones

 

Mensch

 
anhaltend
 

sengenden

 

Strahl

 

Sklaven

 

llaneros

 

meinen

 

Weiden


tropischen

 

Brunnen

 
graben
 

obgleich

 

geschoepft

 

Bewohner

 

allenthalben

 

finden

 

Sandstein

 
Haelfte