deren
Temperatur dem Maximum der Erkaltung ueber dem Frierpunkt, der jaehrlich die
umgebenden niedern Luftregionen ausgesetzt sind, beinahe gleich kaeme. Nach
dieser Betrachtung erscheint es wahrscheinlich, dass auf den Ebenen der
heissen Zone und in nicht hochgelegenen Thaelern, deren mittlere Waerme 25 deg.,5
bis 27 deg. betraegt, der Boden der Seen nie weniger als 21--22 deg. Temperatur
haben kann. Wenn in derselben Zone das Meer in der Tiefe von 7--800 Faden
Wasser hat mit einer Temperatur von nur 7 deg., das also um 12--13 deg. kaelter ist
als das Minimum der Luftwaerme ueber dem Meer, so ist diese Erscheinung,
nach meiner Ansicht, ein direkter Beweis dafuer, dass eine Meeresstroemung in
der Tiefe die Gewaesser von den Polen zum Aequator fuehrt. Wir lassen hier
das schwierige Problem uneroertert, wie unter den Tropen und in der
gemaessigten Zone, z. B. im Meer der Antillen und in den Schweizer Seen,
diese tiefen, bis auf 4 oder 7 Grad abgekuehlten Wasserschichten auf die
Temperatur der von ihnen bedeckten Gesteinschichten einwirken, und wie
diese Schichten, deren urspruengliche Temperatur unter den Tropen 27 deg., am
Genfer See 10 deg. betraegt, auf das dem Frierpunkt nahe Wasser auf dem Boden
der Seen und des tropischen Oceans zurueckwirken? Diese Fragen sind von der
hoechsten Wichtigkeit sowohl fuer die Lebensprocesse der Thiere, die
gewoehnlich auf dem Boden des suessen und des Salzwassers leben, als fuer die
Theorie von der Vertheilung der Waerme in Laendern, die von grossen, tiefen
Meeren umgeben sind.
Der See von Valencia ist sehr reich an Inseln, welche durch die malerische
Form der Felsen und den Pflanzenwuchs, der sie bedeckt, den Reiz der
Landschaft erhoehen. Diesen Vorzug hat dieser tropische See vor den
Alpenseen voraus. Es sind wenigstens fuenfzehn Inseln, die in drei Gruppen
zerfallen. Sie sind zum Theil angebaut und in Folge der Wasserduenste, die
aus dem See aufsteigen, sehr fruchtbar. Die groesste, 2000 Toisen lange, der
Burro, ist sogar von ein paar Mestizenfamilien bewohnt, die Ziegen halten.
Diese einfachen Menschen kommen selten an das Ufer bei Mocundo; der See
duenkt ihnen unermesslich gross, sie haben Bananen, Manioc, Milch und etwas
Fische. Eine Rohrhuette, ein paar Haengematten aus Baumwolle, die nebenan
waechst, ein grosser Stein, um Feuer darauf zu machen, die holzigte Frucht
des Tutuma zum Wasserschoepfen, das ist ihr ganzer Hausrath. Der alte
Mestize, der uns Ziegenmilch anbot, hatte ei
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