oder schwefelsaure
Bittererde, so koennen sie nur in sehr geringer Quantitaet darin seyn. Da
wir fast gar keine Reagentien bei uns hatten, so fuellten wir nur zwei
Flaschen an der Quelle selbst und schickten sie mit der nahrhaften Milch
des sogenannten Kuhbaums (_Vaca_), ueber Porto Cabello und Havana, an
Furcroy und Vauquelin nach Paris. Dass Wasser, die unmittelbar aus dem
Granitgebirge kommen, so rein sind, ist eine der merkwuerdigsten
Erscheinungen auf beiden Continenten.(56) Wo soll man aber das
Schwefelwasserstoffgas herleiten? Von der Zersetzung von Schwefeleisen
oder Schwefelkiesschichten kann es nicht kommen. Ruehrt es von
Schwefelcalcium, Schwefelmagnesium oder andern erdigten Halbmetallen her,
die das Innere unseres Planeten unter der oxydirten Steinkruste enthaelt?
In der Schlucht der heissen Wasser von Mariara, in den kleinen Trichtern
mit einer Temperatur von 56--59 Grad, kommen zwei Wasserpflanzen vor, eine
haeutige, die Luftblasen enthaelt, und eine mit parallelen Fasern
[_Conferva_?]. Erstere hat grosse Aehnlichkeit mit der _Ulva
labyrinthiformis_ Vandellis, die in den europaeischen warmen Quellen
vorkommt. Auf der Insel Amsterdam sah BARROW [_Reise nach Cochinchina_]
Buesche von Lycopodium und Marchantia an Stellen, wo die Temperatur des
Bodens noch weit hoeher war. So wirkt ein *gewohnter Reiz* auf die Organe
der Gewaechse. Wasserinsekten kommen im Wasser von Mariara nicht vor. Man
findet Froesche darin, die, von Schlangen verfolgt, hineingesprungen sind
und den Tod gefunden haben.
Suedlich von der Schlucht, in der Ebene, die sich zum Seeufer erstreckt,
kommt eine andere schwefelwasserstoffhaltige, nicht so warme und weniger
Gas enthaltende Quelle zu Tag. Die Spalte, aus der das Wasser laeuft, liegt
sechs Toisen hoeher als die eben beschriebenen Trichter. Der Thermometer
stieg in der Spalte nur auf 42 deg.. Das Wasser sammelt sich in einem mit
grossen Baeumen umgebenen, fast kreisrunden, 15 bis 18 Fuss weiten und 3 Fuss
tiefen Becken. In dieses Bad werfen sich die ungluecklichen Sklaven, wenn
sie gegen Sonnenuntergang, mit Staub bedeckt, ihr Tagewerk auf den
benachbarten Indigo- und Zuckerfeldern vollbracht haben. Obgleich das
Wasser des *Bano* gewoehnlich 10--14 Grad waermer ist als die Luft, nennen
es die Schwarzen doch erfrischend, weil in der heissen Zone Alles so heisst,
was die Kraefte herstellt, die Nervenaufregung beschwichtigt oder ueberhaupt
ein Gefuehl von Wohlbehagen gibt. Wir selbst er
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