n Pfund Sterling) in
den englischen Magazinen.
Die grosse Vorliebe, die man in dieser Provinz fuer den Kaffeebau hat, ruehrt
zum Theil daher, dass die Bohne sich viele Jahre haelt, waehrend der Cacao,
trotz aller Sorgfalt, nach zehn Monaten oder einem Jahr in den Magazinen
verdirbt. Waehrend der langen Kriege zwischen den europaeischen Maechten, wo
das Mutterland zu schwach war, um den Handel seiner Colonien zu schuetzen,
musste sich die Industrie vorzugsweise auf ein Produkt werfen, das nicht
schnell abgesetzt werden muss und bei dem man alle politischen und
Handelsconjunkturen abwarten kann. In den Kaffeepflanzungen von Caracas
nimmt man, wie ich gesehen, zum Versetzen nicht leicht die jungen
Pflanzen, die zufaellig unter den tragenden Baeumen aufwachsen; man laesst
vielmehr die Bohnen, getrennt von der Beere, aber doch noch mit einem
Theil des Fleisches daran, in Haufen zwischen Bananenblaettern fuenf Tage
lang keimen und steckt sofort den gekeimten Samen. Die so gezogenen
Pflanzen widerstehen der Sonnenhitze besser als die, welche in der
Pflanzung selbst im Schatten aufgewachsen sind. Man setzt hier zu Lande
gewoehnlich 5300 Baeume auf die *Vanega*, die gleich ist 5476 Quadrattoisen.
Ein solches Grundstueck kostet, wenn es sich bewaessern laesst, im noerdlichen
Theil der Provinz 500 Piaster. Der Kaffeebaum blueht erst im zweiten Jahr
und die Bluethe waehrt nur 24 Stunden. In dieser Zeit nimmt sich der kleine
Baum sehr gut aus; von weitem meint man, er sey beschneit. Im dritten Jahr
ist die Ernte bereits sehr reich. In gut gejaeteten und bewaesserten
Pflanzungen auf frisch umgebrochenem Boden gibt es ausgewachsene Baeume,
die 16, 18, sogar 20 Pfund Kaffee tragen; indessen darf man nur
1--11/2 Pfund auf den Stamm rechnen, und dieser durchschnittliche Ertrag ist
schon groesser als auf den Antillen. Der Regen, wenn er in die Bluethezeit
faellt, der Mangel an Wasser zum Ueberrieseln und ein Schmarotzergewaechs,
eine neue Art Loranthus, das sich an den Zweigen ansetzt, richten grossen
Schaden in den Kaffeepflanzungen an. Auf Pflanzungen von 8000 bis 10,000
Staemmen gibt die fleischige Beere des Kaffeebaums eine ungeheure Masse
organischen Stoffs, und man muss sich wundern, dass man nie versucht hat
Alkohol daraus zu gewinnen.
Wenn auch die Unruhen auf St. Domingo, der augenblickliche Ausschlag der
Colonialwaaren und die Auswanderung der franzoesischen Pflanzer den ersten
Anlass zum Bau des Kaffees auf dem Festland von A
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