eilen der Breite diese
Straeucher immer weiter gegen das Tiefland herab, je weiter vom Aequator
sie vorkommen. Ebenso waechst die lapplaendische Alpenrose 8--900 Toisen
tiefer als die der Alpen oder Pyrenaeen. Wir wunderten uns, dass wir in den
Gebirgen von Mexico, zwischen den Alpenrosen von Santa Fe und Caracas
einerseits und denen von Florida andererseits, keine Befariaart fanden.
Im kleinen Buschwald auf der Silla ist die _Befaria ledifolia_ nur drei
bis vier Fuss hoch. Der Stamm theilt sich gleich am Boden in viele
zerbrechliche, fast quirlfoermig gestellte Aeste. Die Blaetter sind
eifoermig, zugespitzt, an der Unterflaeche graugruen und an den Raendern
aufgerollt. Die ganze Pflanze ist mit langen, klebrigen Haaren bedeckt und
hat einen sehr angenehmen Harzgeruch. Die Bienen besuchen ihre schoenen,
purpurrothen Bluethen, die, wie bei allen Alpenpflanzen, ungemein zahlreich
und ganz entwickelt oft gegen einen Zoll breit sind.
Das Rhododendrum der Schweiz waechst, in 800--1100 Toisen Meereshoehe, in
einem Klima mit einer mittleren Temperatur von +2 deg. und -1 deg., also aehnlich
dem Klima der Ebenen Lapplands. In dieser Zone haben die kaeltesten Monate
+4 deg. und -10 deg., die waermsten Monate +12 deg. und 7 deg.. Nach thermometrischen
Beobachtungen in denselben Hoehen und unter denselben Parallelen betraegt im
Pejual auf der Silla die mittlere Temperatur der Luft sehr wahrscheinlich
noch 17--18 deg. und steht der Thermometer in der kuehlsten Jahreszeit bei Tag
zwischen 15 und 20 deg., bei Nacht zwischen 10 und 12 deg.. Beim
St. Gotthardshospiz, nahe der obern Grenze der helvetischen Alpenrose, ist
die groesste Waerme im August um Mittag (im Schatten) gewoehnlich 12--13 deg.;
Nachts kuehlt sich in derselben Jahreszeit die Luft in Folge der
Waermestrahlung des Bodens auf +1 oder -1 deg.,5 ab. Unter demselben
barometrischen Druck, also in derselben Meereshoehe, aber um dreissig
Breitegrade naeher beim Aequator ist die Befaria auf der Silla um Mittag
haeufig einer Temperatur von 23--24 Grad ausgesetzt und bei Nacht faellt
dieselbe wahrscheinlich niemals unter 8 Grad. Wir haben hier genau die
Klimate verglichen, unter denen zwei derselben Familie angehoerende
Pflanzengruppen unter verschiedenen Breiten in gleicher Meereshoehe
wachsen; das Ergebniss waere ein ganz anderes, wenn wir Zonen verglichen
haetten, die gleich weit vom ewigen Schnee oder von der isothermen Linie
liegen.
Im Pejual wachsen neben der Befaria mi
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