igen Bergen, sey es inmitten eines
Archipels von durch unterirdisches Feuer emporgehobenen Inseln, ein
Berggipfel zu einer grossen Hoehe ansteigt, so ist sein Gipfel mit
Alpenkraeutern bewachsen, die zum Theil in ungeheuren Entfernungen auf
andern Bergen mit aehnlichem Klima gleichfalls vorkommen. In dieser Weise
zeigen sich im Allgemeinen die Gewaechse vertheilt und man kann den
Forschern die genauere Ermittlung dieser Verhaeltnisse nicht dringend genug
empfehlen. Wenn ich hier gegen voreilige Hypothesen spreche, so nehme ich
es keineswegs ueber mich, befriedigendere dafuer aufzustellen. Ich halte
vielmehr die Probleme, von denen es sich hier handelt, fuer unloesbar, und
nach meiner Anschauung hat die Erfahrung geleistet, was sie kann, wenn sie
die Gesetze ermittelt, nach denen die Natur die Pflanzengebilde vertheilt
hat.
Man sagt, ein Berg sey so hoch, dass er die Grenze des Rhododendrum und der
Befaria erreiche, wie man schon lange sagt, ein Berg erreiche die Grenze
des ewigen Schnees. Mit diesem Ausdruck setzt man stillschweigend voraus,
dass unter dem Einflusse gewisser Waermegrade sich nothwendig gewisse
vegetabilische Formen entwickeln muessen. Streng genommen ist nun diese
Voraussetzung allerdings nicht richtig. Die Fichten Mexico's fehlen auf
den Cordilleren von Peru; auf der Silla von Caracas wachsen nicht die
Eichen, die man in Neu-Grenada in derselben Hoehe findet. Die
Uebereinstimmung in den Bildungen deutet auf analoges Klima; aber in
analogen Klimaten koennen die Arten bedeutend von einander abweichen.
Die herrliche Alpenrose der Anden, die Befaria, wurde zuerst von Mutis
beschrieben, der sie bei Pamplona und Santa Fe de Bogota unter dem
4--7. Grad noerdlicher Breite gefunden. Sie war vor unserer Besteigung der
Silla so wenig bekannt, dass sie sich fast in keinem Herbarium in Europa
fand. Wie die Alpenrosen Lapplands, des Caucasus und der Alpen(34) von
einander abweichen, so sind auch die beiden Befariaarten, die wir von der
Silla mitgebracht,(35) von denen bei Santa Fe de Bogota(36) specifisch
verschieden. In der Naehe des Aequators bedecken die Alpenrosen der Anden
die Berge bis in die hoechsten Paramos hinauf, in 16--1700 Toisen
Meereshoehe. Weiter gegen Norden, auf der Silla von Caracas, findet man sie
weit tiefer, in etwas ueber 1000 Toisen Hoehe; die kuerzlich in Florida unter
dem 30. Grad der Breite entdeckte Befaria waechst sogar auf niedrigen
Huegeln. So ruecken denn auf einer Strecke von 600 M
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