abei eine Grasart auf, die nicht
nur eine neue, sehr interessante Gattung bildet, sondern die wir auch, zu
unserer grossen Ueberraschung, spaeter auf dem Gipfel des Vulkans Pichincha
in der suedlichen Halbkugel, 400 Meilen von der Silla, wieder fanden
[_Aegopogon cenchroides_.]. _Lichen floridus_ der im noerdlichen Europa
ueberall vorkommt, bedeckte die Zweige der Befaria und der _Gaultheria
odorata_ und hing bis zur Wurzel der Gestraeuche nieder. Waehrend ich die
Moose untersuchte, welche den Gneiss im Grunde zwischen beiden Gipfeln
ueberziehen, fand ich zu meiner Ueberraschung aechte Geschiebe, gerollte
Quarzstuecke. Man sieht leicht ein, dass das Thal von Caracas einmal ein
Landsee seyn kann, ehe der Guayrefluss gegen Ost bei Caurimare, am Fuss des
Huegels Auyamas durchbrach, und ehe die Tijeschlucht sich nach West gegen
Catia und Cabo Blanco zu geoeffnet hatte; aber wie koennte das Wasser je bis
zum Fuss des Sillagipfels gestiegen seyn, da die diesem Gipfel gegenueber
liegenden Berge von Ocumare so niedrig sind, dass das Wasser ueber sie in
die Llanos haette abfliessen muessen? Die Geschiebe koennen nicht von hoeheren
Punkten hergeschwemmt seyn, weil keine Hoehe ringsum die Silla ueberragt.
Soll man annehmen, dass sie mit der ganzen Bergkette. laengs des Meeresufers
emporgehoben worden sind?
Es war vier ein halb Uhr Abends, als wir mit unsern Beobachtungen fertig
waren. In der Freude ueber den gluecklichen Erfolg unserer Reise dachten wir
nicht daran, dass der Weg abwaerts im Finstern ueber steile, mit kurzem
glattem Rasen bedeckte Abhaenge gefaehrlich seyn koennte. Wegen des Nebels
konnten wir nicht in das Thal hinunter sehen; wir sahen aber deutlich den
Doppelhuegel der Puerta, und derselbe erschien, wie immer die Gegenstaende,
die fast senkrecht unter einem liegen, ganz auffallend nahe gerueckt. Wir
gaben den Gedanken auf, zwischen den beiden Gipfeln der Silla zu
uebernachten, und nachdem wir den Weg wieder gefunden, den wir uns im
Heraufsteigen durch den dichten Heliconienhusch gebahnt, kamen wir in den
Pejual, in die Region der wohlriechenden und harzigen Straeucher. Die
herrlichen Befarien, ihre mit grossen Purpurbluethen bedeckten Zweige nahmen
uns wieder ganz in Anspruch. Wenn man in diesen Erdstrichen Pflanzen fuer
Herbarien sammelt, ist man um so waehlerischer, je ueppiger die Vegetation
ist. Man wirft Zweige, die man eben abgeschnitten, wieder weg, weil sie
einem nicht so schoen vorkommen als Zweige, die m
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