einen, in den Alpenregionen
unter dem Aequator die andern. Andere male (und die Silla von Caracas
bietet ein auffallendes Beispiel hiefuer) sind nicht Arten europaeischer
Gattungen wie Colonisten auf die Berge der heissen Zone heruebergekommen, es
treten vielmehr hier wie dort Gattungen derselben Zunft auf, die nach dem
Habitus nicht leicht zu unterscheiden sind und unter verschiedenen Breiten
einander ersetzen.
Von den Bergen von Neu-Grenada, welche die Hochebene von Bogota umgeben,
bis zu den Bergen von Caracas sind es ueber zweihundert Meilen, und doch
zeigt die Silla, der einzige hohe Gipfel einer ziemlich niedrigen
Bergkette, dieselbe merkwuerdige Zusammenstellung von Befarien mit
purpurrothen Bluethen, Andromeden, Gaultherien, Myrtillen, _Uvas
camaronas_, Nertera und Aralien mit wolligten Blaettern, wie sie fuer die
Vegetation der *Paramos* auf den hohen Cordilleren von Santa Fe
charakteristisch ist. Wir fanden dieselbe _Thibaudia glandulosa_ am
Eingang der Hochebene von Bogota und im *Pejual* auf der Silla. Die
Kuestenkette von Caracas haengt unzweifelhaft (ueber den Torito, die
Palomera, Tocuyo, die Paramos de las Rosas, Bocono und Niquitao) mit den
hohen Cordilleren von Merida, Pamplona und Santa Fe zusammen; aber von der
Silla bis zum Tocuyo, siebzig Meilen weit, sind die Berge von Caracas so
niedrig, dass fuer die oben erwaehnten Straeucher aus der Familie der
Ericineen das Klima nicht kuehl genug ist. Und wenn auch, wie
wahrscheinlich ist, die Thibaudia und die Alpenrose der Anden oder die
Befaria im Paramo von Niquitao und in der mit ewigem Schnee bedeckten
Sierra de Merida vorkommen, so ist doch auf eine weite Strecke kein
Felskamm, der hoch genug waere, dass diese Gewaechse auf ihm nach der Silla
von Caracas haetten wandern koennen.
Je mehr man die Vertheilung der organischen Bildungen auf der
Erdoberflaeche kennen lernt, desto geneigter wird man, wenn auch nicht
diese Vorstellungen von einer Wanderung aufzugeben, doch darin keinen
ausreichenden Erklaerungsgrund mehr zu erblicken. Die Kette der Anden
theilt der Laenge nach ganz Suedamerika in zwei ungleiche Stuecke. Am Fusse
dieser Kette, ostwaerts und westwaerts, fanden wir in grosser Anzahl
dieselben Pflanzenarten. All die verschiedenen Uebergaenge der Cordilleren
sind aber der Art, dass nirgends Gewaechse der heissen Zone von den Kuesten
der Suedsee an die Ufer des Amazonenstroms gelangt seyn koennen. Wenn, sey
es nun im Tiefland oder in ganz niedr
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