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hkeit im Bau, und weil amerikanische Sprachen, die auch nicht ein Wort mit einander gemein haben (z. B. das Mexicanische und das Oquichua), in ihrer inneren Gliederung uebereinkommen und von den Toechtersprachen des Lateinischen durchaus abweichen, lernt der Indianer in den Missionen viel leichter eine amerikanische Sprache als die des europaeischen Mutterlandes. In den Waeldern am Orinoco habe ich die rohesten Indianer zwei, drei Sprachen sprechen hoeren. Haeufig verkehren Wilde verschiedener Nationen in einem andern als ihrem eigenen Idiom mit einander. Haette man das System der Jesuiten befolgt, so waeren bereits weit verbreitete Sprachen fast allgemein geworden. Auf Terra Firma und am Orinoco spraeche man jetzt nur Caraibisch oder Tamanakisch, im Sueden und Suedwesten Oquichua, Guarani, Omagua und Araucanisch. Die Missionaere koennten sich diese Sprachen zu eigen machen, deren grammatische Formen hoechst regelmaessig und fast so fest sind wie im Griechischen und Sanskrit, und wuerden so den Eingeborenen, ueber die sie herrschen, weit naeher kommen. Die zahllosen Schwierigkeiten in der Verwaltung von Missionen, die aus einem Dutzend Voelkerschaften bestehen, verschwaenden mit der Sprachverwirrung. Die wenig verbreiteten Mundarten wuerden todte Sprachen; aber der Indianer behielte mit einer amerikanischen Sprache auch seine Individualitaet und seine nationale Physiognomie. Man erreichte so auf friedlichem Wege, was die allzu sehr gepriesenen Incas, die den Fanatismus in die neue Welt eingefuehrt, mit Waffengewalt durchzufuehren begonnen. Wie mag man sich auch wundern, dass die Chaymas, die Caraiben, die Saliven oder Otomaken im Spanischen so geringe Fortschritte machen, wenn man bedenkt, dass fuenf-, sechshundert Indianern Ein Weisser, Ein Missionaer gegenuebersteht, und dass dieser alle Muehe hat, einen Governador, Alcalden oder Fiscal zum Dolmetscher heranzubilden! Koennte man statt der Zucht der Missionaere die Indianer auf anderem Wege civilisiren, oder vielmehr ihre Sitten saenftigen (denn der unterworfene Indianer hat weniger rohe Sitten, ohne desshalb gebildeter zu seyn), koennte man die Weissen, statt sie ferne zu halten, in neu gebildeten Gemeinden unter den Eingeborenen leben lassen, so waeren die amerikanischen Sprachen bald von den europaeischen verdraengt, und die Eingeborenen ueberkaemen mit den letzteren die gewaltige Masse neuer Vorstellungen, welche die Fruechte der Cultur sind. Dann brauchte man al
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