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" nicht zusammen. Sogar der Peruaner, der die Sonne anbetet, erhebt sich zur Vorstellung eines Wesens, das den Lauf der Sterne lenkt. In der Sprache der Incas heisst die Sonne, fast wie im Sanskrit, _Inti_,(6) waehrend Gott _Vinay Huayna_, der ewig Junge, genannt wird. Die Satzbildung ist im Chaymas wie bei allen Sprachen beider Continente, die sich eine gewisse Jugendlichkeit bewahrt haben. Das Negierte kommt vor das Zeitwort zu stehen, das Zeitwort vor das persoenliche Fuerwort. Der Gegenstand, auf den der Hauptnachdruck faellt, geht Allem voran, was sonst ausgesagt wird. Der Amerikaner wuerde sagen: "Freiheit voellige lieben wir," statt: wir lieben voellige Freiheit; "dir nicht gluecklich bin ich," statt: mit dir bin ich gluecklich. Diese Saetze haben eine gewisse Unmittelbarkeit, Bestimmtheit, Buendigkeit, und sie erscheinen desto naiver, da der Artikel fehlt. Ob wohl diese Voelker, bei fortschreitender Cultur und sich selbst ueberlassen, mit der Zeit von dieser Satzbildung abgegangen waeren? Man koennte es vermuthen, wenn man bedenkt, wie stark die Syntax der Roemer in ihren bestimmten, klaren, aber etwas schuechternen Toechtersprachen umgewandelt worden ist. Im Chaymas, wie im Tamanacu und den meisten amerikanischen Sprachen, fehlen gewisse Buchstaben ganz, so namentlich das _f,_ _b_ und _d_. Kein Wort beginnt mit einem _l_. Dasselbe gilt von der mexicanischen Sprache, in der doch die Sylben _tli,_ _tla_ und _itl_ als Endungen oder mitten in den Worten so haeufig vorkommen. Der Chaymas-Indianer spricht _r_ statt _l_ weil er dieses nicht aussprechen kann, was ja in allen Himmelsstrichen vorkommt. Auf diese Weise wurden aus den *Caribes* am Orinoco im franzoesischen Guyana *Galibi*; an die Stelle des _r_ trat _l_ und das _c_ erweichte sich. Aus dem spanischen Wort _soldado_ hat das Tamanacu _choraro (solalo)_ gemacht. Wenn _f_ und _b_ in so vielen amerikanischen Mundarten fehlen, so kommt diess vom innigen Verwandtschaftsverhaeltniss zwischen gewissen Lauten, wie es sich in allen Sprachen gleicher Abstammung offenbart. Die Buchstaben _f_ und _v_, _b_ und _p_ werden verwechselt; z. B. Persisch: _peder_, _pater_, _father_, Vater; _burader_, _frater_, Bruder; _behar_, ver; Griechisch: _phorton_ (forton), Buerde, _pous_, Fuss. Gerade so wird bei den Amerikanern _f_ und _b_ zu _p_, und aus _d_ wird _t_. Der Chaymas-Indianer spricht _patre, Tios, Atani, aracapucha_ statt _padre, Dios, Adan, arcabuz_ (Buechse). Trotz
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