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fruehe Mannbarkeit ist Racencharakter und keineswegs Folge des heissen
Klimas; sie kommt ja auch auf der Nordwestkueste von Amerika, bei den
Eskimos vor, so wie in Asien bei den Kamtschadalen und Koriaeken, wo haeufig
zehnjaehrige Maedchen Muetter sind. Man kann sich nur wundern, dass die
Tragezeit, die Dauer der Schwangerschaft sich im gesunden Zustande bei
keiner Race und in keinem Klima veraendert.
Die Chaymas haben beinahe keinen Bart am Kinn, wie die Tongusen und andere
Voelker mongolischer Race. Die wenigen Haare, die sprossen, reissen sie aus;
aber im Allgemeinen ist es unrichtig, wenn man behauptet, sie haben nur
desshalb keinen Bart, weil sie denselben ausraufen. Auch ohne diesen Brauch
waeren die Indianer groesstentheils ziemlich bartlos. Ich sage groesstentheils,
denn es gibt Voelkerschaften, die in dieser Beziehung ganz vereinzelt neben
den andern stehen und desshalb um so mehr Aufmerksamkeit verdienen. Hieher
gehoeren in Nordamerika die Chepewyans, die Mackenzie besucht hat, und die
Yabipais bei den toltekischen Ruinen von Moqui, beide mit dichtem Bart, in
Suedamerika die Patagonen und Guaranys. Unter, letzteren sieht man Einzelne
sogar mit behaarter Brust. Wenn die Chaymas, statt sich den duennen
Kinnbart auszuraufen, sich haeufig rasiren, so waechst der Bart staerker.
Solches sah ich mit Erfolg junge Indianer thun, die als Messdiener lebhaft
wuenschten den Vaeter Kapuzinern, ihren Missionaeren und Meistern zu
gleichen. Beim Volk im Ganzen aber ist und bleibt der Bart in dem Masse
verhasst, in dem er bei den Orientalen in Ehren steht. Dieser Widerwille
fliesst aus derselben Quelle wie die Vorliebe fuer abgeflachte Stirnen, die
an den Bildnissen aztekischer Gottheiten und Helden in so seltsamer Weise
zu Tage kommt. Den Voelkern gilt immer fuer schoen, was ihre eigene
Koerperbildung, ihre Nationalphysiognomie besonders auszeichnet.(3) Da
ihnen nun die Natur sehr wenig Bart, eine schmale Stirne und eine
rothbraune Haut gegeben hat, so haelt sich jeder fuer desto schoener, je
weniger sein Koerper behaart, je flacher sein Kopf, je lebhafter seine Haut
mit _'Roucou'_, _'Chica'_ oder irgend einer kupferrothen Farbe bemalt ist.
Die Lebensweise der Chaymas ist hoechst einfoermig. Sie legen sich
regelmaessig um sieben Uhr Abends nieder und stehen lange vor Tag, um halb
fuenf Uhr Morgens auf. Jeder Indianer hat ein Feuer bei seiner Haengematte.
Die Weiber sind so frostig, dass ich sie in der Kirche vor Kaelte z
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