hannoeverschen Emigration an, welche im Jahre
1867 ihr Heimathland verlassen und nachdem sie aus Holland und der
Schweiz ausgewiesen war, ein Asyl in Frankreich gefunden hatte. Der
Juengere der beiden Maenner war der fruehere hannoeversche Dragoner Cappei;
der Aeltere war der fruehere Unterofficier Ruehlberg, welcher das
Commando ueber die kleine Abtheilung Emigranten fuehrte, welche in
Saint-Dizier stationirt waren.
"Ich sage Euch noch einmal, Cappei," sprach der Unterofficier, "ueberlegt
wohl, was Ihr thun wollt, denn die Sache wird ernst--ich habe den Herrn
Lieutenant von Mengersen, als er das letzte Mal hier inspicirte, auf das
Gewissen gefragt, ob es wirklich wahr sei, dass der Koenig die Emigration
auseinander schicken und Jeden mit einer Summe von einigen hundert
Francs abfinden wolle und der Herr von Mengersen, der ein braver und
ehrlicher Mann ist, hat die Achseln gezuckt und mir keine rechte Antwort
gegeben--er weiss mehr als er sagen will und die Kameraden in Paris haben
mir geschrieben, dass dort etwas vorgeht; es sind Herren aus Hietzing
dagewesen, man hat dann lange Conferenzen gehalten und die Herren
Officiere sind alle sehr niedergeschlagen gewesen,--glaubt mir nur, ich
taeusche mich nicht, wir werden einfach fortgeschickt werden, nachdem wir
uns vier Jahre lang fuer den Koenig in der Welt herumgeschlagen haben und
dann muss Jeder von uns ernstlich daran denken, wie er sich sein Brot
erwerben und sich ehrlich durch's Leben bringen kann."
"Ich glaube das nicht, Herr Unterofficier," rief Cappei, indem er
stehen blieb und lebhaft mit dem Fusse auf den Boden trat; "es ist
unmoeglich, dass Seine Majestaet seine treuen Soldaten, die in der Noth und
Verbannung zu ihm gehalten haben, so einfach auseinander schickt, ohne
sich um ihr Schicksal zu kuemmern.--Ich werde das nicht eher glauben, als
bis es wirklich geschieht--wenn es aber je dazu kommen sollte, dann
steht mein Entschluss ganz fest--ich gehe nach Hannover in die Heimath
zurueck, mag daraus entstehen was da wolle.--Die Preussen koennen uns doch
nicht Alle todtschiessen; man wird uns bestrafen, aber dann sind wir doch
wenigstens in der Heimath und haben festen Grund fuer unsere Existenz.
Ich habe ein kleines Gehoeft von meinem Oheim zu erben, das wird man mir
nicht nehmen und wenn man mich wirklich ein oder zwei Jahre einsperrt,
so werde ich doch nachher ruhig in meinem Hause sitzen und mir eine
Familie gruenden koennen."
"Ihr sprecht so," erwiderte
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