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fentliche Stimmung zu verstehn, Sie haben den klaren Blick, den die Hoehe nicht blendet,--und der vor den Tiefen des Abgrundes nicht zurueckschaudert,--was sehen Sie auf der Hoehe,--was sehen Sie in den Tiefen,--sprechen Sie frei und offen--Sie wissen, dass ich zu hoeren und zu lernen verstehe," fuegte er mit freundlichem Laecheln und einer leichten artigen Neigung des Kopfes hinzu. "Ich habe Eurer Majestaet," erwiderte Clement Duvernois, "meine Ergebenheit stets dadurch bewiesen, dass ich vor Ihrem Angesicht den Kaiser vergass und nur den grossen und geistvollen Mann sah, dem Niemand einen groesseren Dienst leisten kann als durch das Aussprechen seiner wahren und unverhuellten Ueberzeugung,--diese Ergebenheit werde ich Eurer Majestaet auch heute beweisen, denn mehr als je thut heute die Wahrheit Noth und je mehr Jeder aus seinem Gesichtskreise heraus die Wahrheit spricht, um so leichter wird es dem freien Blick Eurer Majestaet werden das wirklich Richtige zu erkennen." "Sie halten also die Situation fuer ernst?" fragte der Kaiser, indem er sich seufzend in einen Fauteuil niedersinken liess und Herrn Duvernois einen Sessel neben sich bezeichnete. Clement Duvernois stuetzte die Hand leicht auf die Lehne dieses Sessels, blieb vor dem Kaiser stehen und sprach, ohne direct auf die an ihn gerichtete Frage zu antworten: "Eure Majestaet haben mir das schmeichelhafte und ehrenvolle Zeugniss gegeben, dass mein Blick gewoehnt sei, in die Tiefen hinab wie zu den Hoehen hinauf zu blicken,--nun wohl, Sire,--ich habe nach beiden Richtungen scharf beobachtet--und werde Eurer Majestaet frei sagen, was ich gesehen." Der Kaiser lehnte den Kopf auf die eine Schulter herueber, stuetzte den Arm auf sein Knie und hoerte so, mit der Spitze seines Schnurrbartes spielend, aufmerksam zu. "In den Tiefen, Sire," sagte Clement Duvernois, "sehe ich die finstern Daemonen, welche die maechtige Hand Eurer Majestaet lange Zeit gefesselt hielt, einen Kampf auf Leben und Tod vorbereiten,--da sie fuehlen, dass der Griff der kaiserlichen Hand nicht mehr dieselbe Festigkeit hat wie frueher." Der Kaiser seufzte tief auf. Es schien, als wolle er sprechen,--doch blieb er schweigend und forderte Duvernois, der einen Augenblick inne gehalten, durch einen Wink auf fortzufahren. "Die friedlichen Buerger, Sire," sprach der geistvolle Publicist weiter, "wissen nicht, was an jedem Abend in Paris geschieht, diese friedlichen Buerger schlafen ruhig im
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