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ind Sie so genau ueber die Stimmung in Sueddeutschland unterrichtet?" fragte der Kaiser. "Ich habe nicht ein so absolutes Vertrauen auf den Beistand, den wir dort finden koennen." "Die ganze katholische Kirche in Bayern," sprach die Kaiserin weiter, "ist von tiefem Hass gegen Preussen erfuellt und wenn Frankreich fuer die genaue Erfuellung des Prager Friedens eintreten wuerde, so wuerden alle jene Besiegten von 1866, bei denen noch die Traditionen aus der Zeit Napoleons I. maechtig sind, Frankreich als seinen Retter begruessen." Der Kaiser schuettelte bedenklich den Kopf und schwieg einige Augenblicke in Gedanken versunken, waehrend die Kaiserin ihn forschend und ungeduldig ansah. "Ich verkenne nicht," sagte er dann, "dass eine geschickte Behandlung der Verhaeltnisse, welche der Prager Frieden geschaffen, uns einen guten Grund zum Kriege bieten kann, bei welchem es sich auch vermeiden laesst das deutsche Nationalgefuehl auf die Seite unserer Gegner zu bringen. Doch das Alles verlangt ruhige und ernste Erwaegung, da wir vor Allem vermeiden muessen, vor den Augen des uebrigen Europa als die Stoerer des Weltfriedens dazustehen und zu diesen Vorbereitungen scheint mir jetzt nicht der geeignete Augenblick." "So wollen Sie warten," rief die Kaiserin, "bis die Wogen der inneren Unruhen immer uebermaechtiger heranschwellen?--bis endlich die ganze Welt sagen wird, Sie machten den Krieg nur, um einen Ausweg zu suchen aus den Verlegenheiten, in welche wir immer tiefer versinken?"-- "Um den Krieg vorzubereiten," sagte Napoleon, seinem inneren Gedankengange folgend--"muss ich mit Maennern umgeben sein, welche den Krieg wollen.--Glauben Sie," fragte er, die Augen gross aufschlagend und seine Gemahlin fest anblickend--"glauben Sie, dass Daru der geeignete Mann ist, um den Kriegsfall diplomatisch vorzubereiten? Halten Sie Ollivier fuer geeignet, den Krieg im Lande selbst populaer zu machen--diese Maenner der parlamentarischen Doctrin, deren Lebensbedingung der Friede quand meme ist?"-- "Daru?" rief die Kaiserin. "Warum ist Daru Ihr auswaertiger Minister? Warum haben Sie diesen mit den Orleans so eng verbundenen Mann neben sich, der, obgleich er den Namen des grossen Kaisers traegt, doch keinen von den Instincten in sich hat, welche einen Minister des napoleonischen Frankreichs erfuellen muessen. "Und Ollivier," sprach sie mit einem feinen Laecheln von unbeschreiblichem Ausdruck--"nun, Ollivier wird Ihnen vortreffliche Re
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