dieser Erfolg ausbleibt--ich allein koennte eine
zerstoerte Carriere, ein verfehltes Leben ertragen, aber ich wuerde
vernichtet zusammenbrechen, wenn ich auch die Hoffnungen eines andern
Lebens zerstoert sehen muesste, das so reich berechtigt ist zu Freude und
Glueck. Darum ist es besser," fuhr er nach einem kurzen Schweigen fort,
waehrend sie ihn fortwaehrend mit ihren grossen Augen fest ansah, "darum
ist es besser, ich reisse mich jetzt kraftvoll von allen jenen Traeumen
los und verfolge meinen eigenen Weg.--Sie werden mich vergessen," sprach
er seufzend, "und mich wird die Erinnerung an Sie immer noch gluecklich
machen. Sie wird wie ein freundlicher Lichtschein, wie ein Stern, der
unerreichbar hoch ueber uns schwebt, mein Leben verklaeren."
Anna hatte ernst und unbeweglich zugehoert; als er schwieg, leuchtete ihr
Blick hoeher auf, ein Zug fester Energie und muthiger Entschlossenheit
legte sich um ihre sonst so weichen kindlichen Lippen, indem sie sich
ein wenig zu dem jungen Officier hinueberneigte, sprach sie mit leiser
Stimme, aber jedes Wort scharf und klar betonend.
"Sie irren sich, Herr von Buechenfeld, ich werde Sie nicht vergessen--ich
kann Sie nicht vergessen! Und von dem Augenblick an," fuhr sie, ihn fast
befehlend anblickend, fort, "von dem Augenblick an, wo ich Ihnen dies
gesagt habe, duerfen Sie sich nicht von mir wenden, Sie duerfen mich nicht
allein lassen. Und wenn Sie Ihren Weg einsam durch das Leben verfolgen,
so wird das Licht des Sternes, von dem Sie eben gesprochen haben, Ihnen
nicht mehr leuchten, denn dieser Stern selbst wird sein Licht und seinen
Glanz verloren haben."
"Fraeulein Anna," sagte er, muehsam seine Erregung unterdrueckend, "solche
Worte sollten mich auf die hoechste Hoehe der Glueckseligkeit erheben. Aber
mein Gott," sagte er, die Haende in einander faltend, "es ist ja nicht
moeglich."
"Nicht moeglich," sagte sie sanft, "warum nicht moeglich? Haben wir
noethig, auf die Vollendung Ihrer Carriere zu warten? Ich schwoere Ihnen,"
fuhr sie fort, "aller Reichthum und Glanz, mit welchem mein Leben
umgeben ist, ist mir immer gleichgueltig gewesen.--Aber in diesem
Augenblick danke ich Gott, dass mein Vater reich ist, denn dadurch sind
wir ueber die traurige Nothwendigkeit erhoben, das Glueck unserer Liebe
abhaengig von den Zufaelligkeiten dieses Lebens zu machen."
Herr von Buechenfeld richtete sich hoch empor. Er sah das junge Maedchen
mit einem Blick voll hohen, fast kalten Stolze
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