die er bisher in Paris
gehalten hat. Graf Platen hat mir Etwas davon gesagt. Ich muss aufrichtig
bekennen, dass ich eigentlich recht damit zufrieden bin. Ich habe grosse
Sympathien fuer den ungluecklichen Koenig und hohe Verehrung vor seinen
persoenlichen Eigenschaften. Doch glaube ich nicht, dass er auf dem
bisher befolgten Wege etwas Anderes erreichen kann, als seine schon
ohnehin beschraenkten Mittel immer mehr zu vermindern und sich dadurch
die Moeglichkeit spaeter Etwas fuer seine Sache und sein Haus zu thun,
immer schwieriger zu machen."
"Man schien frueher in Paris der Ansicht zu sein," sagte Graf Beust, "dass
diese hannoeversche Emigration unter Umstaenden eine nuetzliche Handhabe
werden koenne, um einem moeglichen Conflict mit Preussen den nationalen
Charakter zu nehmen."
"Ich bin dieser Ansicht nicht," sagte der Herzog, "die wenigen
Emigranten in Frankreich wuerden weder der Sache des Koenigs, noch uns
nuetzen koennen; ob fuer den Fall des Zusammenbrechens der Schoepfung von
1866 Etwas fuer den Koenig geschehen koenne, das wird immer davon abhaengen,
wie sich das ganze Volk in Hannover und wie sich das uebrige Deutschland
zu seiner Sache verhalten wird.--Was Frankreich betrifft, so stehe ich
auf dem Standpunkt, dass wenn wir uns jemals zu einer ernsten Action
entschliessen, wir auf alle kleinen Huelfsmittel verzichten und uns ganz
ausschliesslich auf unsere eigene nationale Kraft und auf diejenigen
Alliirten verlassen muessen, welche wir, wie ich hoffe, in einem solchen
Fall unter den mit uns befreundeten europaeischen Maechten dennoch finden
werden," fuegte er mit einem laechelnden Blick auf den Grafen Beust hinzu,
indem er ihm die Hand zum Abschied drueckte.
Der Reichskanzler begleitete ihn bis zur Thuer und kehrte dann
nachdenklich zu seinem Schreibtisch zurueck.
"Es geht Etwas vor," sagte er. "Der Kaiser Napoleon ist fuer den Frieden,
schon weil er alle Unruhe und koerperliche Anstrengungen scheut.
Metternich schreibt mir dies ganz bestimmt, und Metternich taeuscht sich
darin nicht. Aber dieser alternde Imperator befindet sich mehr als je
unter der Herrschaft seiner Umgebung. Und die Kaiserin Eugenie moechte
fuer sich die Rolle der Maria von Medicis vorbereiten. Nun," rief er,
"wenn man dort Abenteuer in der Politik machen will, so mag man es auf
eigene Gefahr thun. Ich werde meine Schoepfungen in Oesterreich nicht den
Zufaelligkeiten einer unueberlegten und unvorbereiteten Action aussetzen."
Der
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