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ndeln, ich habe die Mittel nicht mehr, den Kampf in der Weise fortzusetzen wie bisher. Und jene Emigranten, die ich ferner nicht unterstuetzen kann, werden ja, wenn sie von derselben Begeisterung fuer ihre Sache erfuellt sind, welche einst ihre Vaeter auf allen Schlachtfeldern Europa's fuer ihren Koenig kaempfen liess, Mittel finden, sich mir dennoch zu erhalten und vielleicht-- "Oh, wer giebt mir Licht in diesem Dunkel--oh, dass ich nur einmal die Blicke und Mienen Derjenigen sehen koennte, die zu mir sprechen. Ich wuerde leichter erkennen koennen, wo die Wahrheit liegt." Er sank wieder auf seinen Stuhl nieder, stuetzte den Kopf in die Haende und blieb lange in tiefem Sinnen versunken. Dann ploetzlich schien ein Gedanke in ihm aufzusteigen, rasch bewegte er die goldene Glocke, welche auf einem schoen ciselirten Teller vor ihm stand. Der Kammerdiener trat ein. "Ist Graf Platen noch im Hause," fragte der Koenig rasch. "Zu Befehl, Majestaet, der Graf ist bei Seiner koeniglichen Hoheit dem Kronprinzen." "Rufen Sie ihn und den Kronprinzen." Wenige Augenblicke darauf erschienen der Prinz Ernst August und der Graf Platen abermals in dem Cabinet des Koenigs. "Sie sprachen mir vorhin," sagte Georg V., "von dem Feldwebel Stuermann. Ist er hier? Ich will ihn sprechen." Graf Platen wechselte einen Blick mit dem Kronprinzen und erwiderte dann: "Der Feldwebel ist hier, Majestaet, er hat soeben noch Seiner Koeniglichen Hoheit Bericht ueber die Verhaeltnisse und Stimmungen unter den Emigranten erstattet." "Bringen Sie ihn her," sagte der Koenig kurz. Graf Platen ging hinaus und kehrte nach kurzer Zeit mit einem Mann von etwa vier- bis fuenfundfuenfzig Jahren, dem man trotz seiner buergerlichen Tracht in seiner ganzen Haltung den alten Soldaten ansah, zurueck. Der Feldwebel Stuermann war eine hagere duerre Gestalt von Mittelgroesse, sein kurzes graues Haar war militairisch geschnitten; sein langes Gesicht von graugelber Farbe drueckte Verschlossenheit und eigensinnige Beschraenktheit aus. In seinen kleinen, etwas starr blickenden Augen lag jene listige Verschlagenheit, welche man haeufig in dem niedersaechsischen Stamme findet. Er trug die Medaille von Langensalza in dem Knopfloch seines einfachen grauen Rockes, trat einige Schritte vor und blieb dann in militairisch dienstlicher Haltung stehen. "Ich freue mich, Sie hier zu wissen, mein lieber Feldwebel," sagte der Koenig in kurzem, fast strengem Ton. "Ih
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