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e sich einer Gruppe von Herren, welche sich in der Naehe des Fensters mit einander unterhielten. In der Mitte derselben befand sich Herr Weiss, der fruehere Redacteur des Journals de Paris, jetzt Staatsrath und Generalsecretair in dem neu errichteten Ministerium der schoenen Kuenste, welches Herr Ollivier fuer seinen Freund Maurice Richard geschaffen hatte, und fuer welches man sich bemuehte, aus verschiedenen Ressorts einen Geschaeftskreis herzustellen. Herr Weiss, ein mittelgrosser, schmaechtiger Mann mit blassem, geistig belebtem Gesicht von mehr feinen, als maennlich kraeftigen Zuegen, in seiner ganzen Haltung ein wenig an einen deutschen Professor erinnernd, sprach mit dem Herzog Audiffret-Pasquier und dem Historiker Mignet ueber die neue Entwicklung des Kaiserreichs. "Ich fuerchte," sagte Herr Mignet, "dass die Ueberfuehrung der so ausschliesslich persoenlichen Regierung, welche wir bis jetzt gehabt haben, in die constitutionelle Form nicht ohne ernste Erschuetterung voruebergehen kann,--nicht nur, dass der ganze Constitutionalismus den Traditionen und den Grundprincipien des Napoleonischen Kaiserreichs wesentlich widerspricht--es ist auch eine Erfahrung, welche unsere Geschichte deutlich zeigt, dass die franzoesische Nation nicht besonders geeignet ist fuer allmaelige und vermittelnde Uebergaenge. Das System, welches man jetzt inaugurirt, beruht in der Vertretung des oeffentlichen Willens durch Repraesentanten, welche nach bestimmten, gesetzlich geregelten Grundsaetzen aus den verschiedenen Klassen des Volkes hervorgehen, und unter denen natuerlich die Vertreter der Intelligenz und des Besitzes den bedeutendsten Einfluss fuer sich in Anspruch nehmen. Dadurch bildet sich das Leben der Parteien aus. Die Aufgabe der Regierung ist es, durch die Herstellung des Gleichgewichts zwischen den Parteien die oeffentlichen Angelegenheiten zu fuehren. Das Kaiserreich aber basirt wesentlich auf dem Volkswillen ohne eine gesichtete Vertretung, auf der noch unklaren, aus wechselnden Gefuehlen und Stimmungen sich bildenden Majoritaet der Massen. Hier stehen sich nur die Autoritaet und die Masse gegenueber, welche entweder vereint herrschen oder sich mit Gewalt gegen Gewalt bekaempfen muessen. Es ist eine schwere Arbeit, welche das jetzige Ministerium uebernommen hat, diese beiden, so weit aus einander liegenden, ja sich fast scharf gegenueber stehenden Prinzipien mit einander zu versoehnen, und auf dem Boden des Caesarismus e
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