gerien versuchen. Wir aber, die aelteren und namentlich die
Unterofficiere wuerden uns einem solchen Unternehmen nur anschliessen
wollen, wenn wir bestimmt wuessten, dass wir darin dem Willen Eurer
Majestaet gemaess handelten. Und desswegen bin ich hierher gekommen, um
womoeglich Eure Majestaet zu fragen, was wir thun sollen."
"Der Unterofficier Stuermann, Majestaet," fiel Graf Platen ein, "und
seine Kameraden moechten es besonders Allerhoechstdenselben zur
Beherzigung empfehlen, dass sie durch langjaehrige Dienstzeit eine
Pensionsberechtigung erworben haben, welche sie durch ihre Auswanderung
aus Hannover der preussischen Regierung gegenueber verwirkten, sie glauben
desshalb, dass Eure Majestaet Gerechtigkeit anerkennen werden, wie sie in
andern Verhaeltnissen sich befinden, als die juengern in der Emigration
befindlichen Soldaten."
"Ich glaube," sagte der Kronprinz, "dass Du das gewiss anerkennen wirst,
Papa, und dass die Unterofficiere jedenfalls anders gestellt werden
muessen, als die grosse Masse der Emigranten."
"Gewiss," rief der Koenig lebhaft, "diejenigen gedienten Soldaten, welche
eine Pensionsberechtigung erworben haben, sollen keinen Schaden leiden.
Meine Kasse," sagte er mit etwas leiser Stimme, das Gesicht mit
fragendem Ausdruck auf den Grafen Platen hinwendend, "wird diese
Verpflichtung erfuellen koennen?"
"Ganz gewiss, Majestaet," erwiderte der Minister.
"Dann," sagte der Feldwebel Stuermann, "kann ich Eurer Majestaet
versichern, dass alle meine alten Kameraden hoechst zufrieden und Eurer
Majestaet besonders dankbar sein werden. Ich werde sehr gluecklich sein,
ihnen das gnaedige Versprechen Eurer Majestaet mittheilen zu koennen, und
wir werden unser Moeglichstes thun, um die juengern Soldaten von
abenteuerlichen Unternehmungen abzuhalten."
"Am besten waere es," sagte der Kronprinz ein wenig zoegernd, "wenn sie
nach Amerika auswanderten. Dort koennen sie ja doch noch am ersten ein
Unterkommen finden."
"Zu Befehl, Koenigliche Hoheit," sagte der Feldwebel.
"Dann waeren sie aber fuer mich fuer immer verloren," sprach der Koenig halb
leise zu sich. "Nein, nein," rief er dann laut, "man soll keinen Einfluss
in dieser Beziehung auf ihre Entschliessungen ueben. Doch," fuhr er
abbrechend fort, indem er sich an den Feldwebel wandte, "haben denn die
Leute eine so grosse Neigung gehabt, nach Algerien zu gehen, dass meine
Officiere so sehr auf diesen Plan bestehen? Sie wissen vielleicht, dass
im Land
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