ntgegen."
Alle lachten.
"Ich begreife nicht," sagte Herr von Duering, schnell wieder ernst
werdend, "wie Ihr noch Lust zu scherzen haben koennt! Die Lage ist doch
wahrhaftig ernst genug.--Ich will von uns gar nicht sprechen, aber alle
diese armen Leute, fuer die wir doch mit verantwortlich sind, sie koennen
noch weniger wie wir sich eine andere Existenz und eine andere
Lebensstellung schaffen, wenn man sie einfach mit einer kleinen Summe in
der Tasche in die Welt hinaus schickt."
"Warum sollte ich den Humor verlieren," erwiderte Herr von Tschirschnitz
mit heiterm Ton, durch welchen jedoch eine gewisse tiefe Bitterkeit
hindurchklang, "ich bin ja jetzt Generaladjutant geworden und habe die
Legion zu commandiren--ich habe den panache.--Es ist wahrhaftig ganz wie
in der 'Grossherzogin von Gerolstein'; ich glaube nicht, dass meine
Herrschaft lange dauern wird und dann kann ich mit Euch zusammen
Schulmeister werden. Jetzt aber"--er schlug die Arme untereinander,
blickte Herrn von Duering mit komischem Blinzeln der Augen an und sagte,
die Worte des Fritz aus der grande-duchesse citirend--
"Mauvais general."
"Wenn der panache an mich kommt," sagte der Lieutenant Goetz von
Ohlenhusen, ein noch ganz junger Mann mit huebschem, etwas phlegmatischem
Gesicht, indem er einen langen Zug aus seinem Glase that, "wenn der
panache an mich kommt, ich werde ihn nicht annehmen."
"Seid ruhig," erwiderte Herr von Tschirschnitz, "bis er an Euch kommt,
wird er schon so zerpflueckt sein, dass keine Feder mehr daran ist, doch
nun," fuhr er ernst fort, "ganz aufrichtig gesprochen, ich glaube
wirklich nicht, dass die Sache so schlimm ist. Es ist ja ganz richtig,
dass alle moeglichen Intriguen den Koenig umlagern, aber Er ist doch ein
Herr von edelster Gesinnung und hohen ritterlichen Gefuehlen; wenn er
unsere Vorstellungen hoert, so wird er jedenfalls noch einmal ueber die
Sache nachdenken.--Wir wollen ja durchaus dasselbe, wie er, wir wollen
ja, dass seine schon so belastete Kasse von dieser grossen Ausgabe fuer die
Legion befreit werde, nur wollen wir das in einer Weise machen, dass die
armen Leute nicht rath- und hilflos ihrem Schicksal preisgegeben
werden, sondern dass sie im Zusammenhang untereinander der Sache des
Koenigs erhalten bleiben. Will der Koenig die Vertheidigung seines Rechtes
fortsetzen, so muss er sich doch Diejenigen, welche sich ihm dazu zur
Verfuegung gestellt haben, auf irgend eine Weise erhalten, und dass kann
nur
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