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ird ihn nehmen, wo man ihn eben findet," erwiderte der Staatsrath kaltbluetig. "Uebrigens bereitet sich da schon eine kleine Intrigue vor, deren Faeden ganz zufaellig in meine Haende gekommen sind, und welche man demnaechst gehoerig aufgestutzt vielleicht verwerthen wird." Graf Beust blickte ihn fragend, mit gespannter Aufmerksamkeit an. "Eure Excellenz wissen," sagte der Staatsrath, "dass die spanischen Angelegenheiten dem Kaiser sehr grosse Sorgen machen. Die Agitationen des Herzogs von Montpensier erfuellen ihn mit ernsten Besorgnissen. Er hasst und fuerchtet Nichts mehr, als die Orleans, und ein orleanistisches Koenigthum an der andern Seite der Pyrenaeen wuerde ihn keinen Augenblick ruhig schlafen lassen. Da hat man ihm nun eine ganz huebsche Idee suppeditirt. Sie erinnern sich, dass Madame Cornu, des Kaisers geistvolle Milchschwester, welche die Prinzen von Hohenzollern erzogen hat, bereits den jetzigen Fuersten von Rumaenien auf seinen so wenig sichern und erfreulichen Thron gebracht hat. Es scheint nun, dass diese Dame gegenwaertig daran denkt, einen Erbprinzen von Hohenzollern zum Nachfolger Philipp II. zu machen. Der Kaiser, der die Idee zurueckgewiesen, scheint ihr jetzt weniger abgeneigt,--der Prinz ist ein Verwandter seines Hauses, er ist ihm persoenlich sehr geneigt und wuerde ihn am Ende noch lieber als einen Montpensier auf dem Thron von Spanien sehen, der freilich ein wenig groesser und glaenzender, aber darum weder sicherer, noch erfreulicher, als der kleine Fuerstenstuhl von Rumaenien ist." Graf Beust lachte. "Ich habe frueher von diesem Gedanken gehoert," sagte er, "man hat darueber gesprochen. Ich habe aber das Alles immer fuer eine von jenen Blasen gehalten, welche von Zeit zu Zeit auf die Oberflaeche der Conjecturalpolitik steigen, aber ebenso schnell wieder platzen und verschwinden." "Es ist moeglich," erwiderte der Staatsrath, "dass diese Blase auch diesmal wieder platzen und verschwinden wird, fuer den Augenblick jedoch ist sie sehr ernst gemeint, und zwar wird man, wenn die Sache von Seiten des Fuersten Hohenzollern angenommen und in Berlin approbirt werden sollte, sich daraus einen huebschen Kriegsfall zurecht machen." "Einen Kriegsfall?" fragte Graf Beust ganz erstaunt. "Ganz gewiss," sagte der Staatsrath, "Seine arme, kranke Majestaet Napoleon III. wird die Idee haben, dass er, indem er diese kleine Negociation gewaehren laesst, eine Gegenintrigue gegen die Orleans und den He
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