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rzog von Montpensier spielt. Er wird glauben, dass er sich da einen kleinen befreundeten Koenig von Spanien schafft, wenn er ueberhaupt an den definitiven Erfolg der ganzen Sache glaubt.--Vielleicht wird er auch gar nicht darueber nachdenken und wird die Sache gehen lassen, wie er so Vieles gehen laesst. Dann aber wird man ihm eines schoenen Tages klar machen, dass ein preussischer Prinz auf dem spanischen Thron--" "Aber der Prinz von Hohenzollern ist ja gar kein preussischer Prinz," warf Graf Beust ein. "Er traegt preussische Uniform, er heisst Hohenzollern, man wird ihn im noethigen Augenblick fuer einen preussischen Prinzen halten und von ganz Frankreich dafuer halten lassen.--Man wird also," fuhr er fort, "dem Kaiser auseinandersetzen, dass ein preussischer Prinz auf dem spanischen Thron die Anbahnung zur Wiederherstellung des Reichs Karl V. unter den Hohenzollern sei. Man wird dasselbe die ganze franzoesische Nation glauben machen, und ploetzlich, ganz ploetzlich, ehe Jemand sich dessen versehen wird, wird man einen sehr huebschen und sehr nationalen Kriegsfall haben." Herr von Beust laechelte abermals. "Mein lieber Staatsrath," sagte er, "Sie wissen, dass ich das groesste Vertrauen zu Ihrem klaren Blick und zu den Quellen habe, aus welchen Sie Ihre Nachrichten zu schoepfen pflegen. Sie muessen mir aber verzeihen, dass ich das, was Sie mir da eben sagen, unmoeglich fuer Ernst nehmen kann. Die Sache ist doch in der That zu abenteuerlich und zu unglaublich. Und wenn ich den Politikern, welche jetzt zuweilen in Frankreich in die Diplomatie hineingreifen, auch sehr kuehne und sehr wunderbare Combinationen zutraue, so wuerde dies doch nach meiner Ueberzeugung die Grenzen des Moeglichen ueberschreiten." Der Staatsrath Klindworth drueckte fest seine Lippen auf einander, richtete einen stechenden Blick auf den Reichskanzler und sprach mit scharfer Betonung: "Ich wuerde nicht hierher gekommen sein, um Eurer Excellenz das zu sagen, was ich Ihnen soeben gesagt habe, wenn ich nicht die feste Ueberzeugung von der Richtigkeit meiner Beobachtung und von der Wahrheit meiner Mittheilung haette. Die Sache ist sogar schon ziemlich weit gediehen. Der Marschall Prim ist in die Combinationen eingeweiht und geht im besten Glauben, fuer das unglueckliche Spanien einen aller Welt convenirenden Koenig gefunden zu haben, in die Falle, die man ihm stellt." Graf Beust dachte einige Augenblicke schweigend nach, er schien durch d
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