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inen Stuhl zuruecklehnend, "scheint mir diesmal dupirt worden zu sein. Die Sache ist zu abenteuerlich, zu unmoeglich!--Er ist zwar sonst gut unterrichtet und combinirt vortrefflich die kleinsten Thatsachen, die zu seiner Kenntniss kommen.--Ich will immerhin noch auf anderem Wege darueber nachforschen lassen.--Sollte man aber auch in Frankreich wahnsinnig genug sein, um sich auf so unerhoerte Weise in einen unuebersehbaren Krieg zu stuerzen, ich kann dennoch den Rath des alten viel gewandten Beobachters diesmal ebenso wenig fuer richtig, als seine Mittheilungen fuer zweifellos halten.--Ich habe es uebernommen," sprach er ernst, den Blick gedankenvoll emporrichtend, "das kranke und gebrochene Oesterreich zu heilen, und um das zu erfuellen, was ich versprochen und was ich mir vorgestellt, bedarf ich des Friedens, des Friedens unter jeder Bedingung noch auf Jahre hinaus. Keine Lockung, keine Hoffnung auf glueckliche Zufaelle wird mich von dem Wege abweichen lassen, den ich fuer den einzig richtigen erkannt habe. Und wenn wirklich der gewaltige Kampf, der im Schooss der Zukunft liegt, ausbrechen sollte, bevor Oesterreich an innerer Kraft den uebrigen Maechten Europa's wieder gleich steht, so werde ich unbeirrt mein Ziel verfolgen und weder rechts, noch links blickend, den Frieden erhalten, selbst um den Preis," fuegte er leise hinzu, "dass diese Zurueckhaltung mir selbst verhaengnissvoll werden sollte. Lieber moege mein Werk von andern Haenden vollendet werden, als dass ich es durch unueberlegtes Handeln gefaehrde." Er beugte sich ueber seinen Schreibtisch und begann die auf demselben aufgehaeuften Depeschen zu durchlesen. Sechstes Capitel. In dem schottischen Cabinet der Villa Braunschweig in Hietzing sass der Koenig Georg V. in seinem Lehnstuhl vor dem grossen, mit golddurchwirkter rother Decke ueberhangenen Tisch. Der Koenig trug den weiten Ueberrock seiner oesterreichischen Uniform und rauchte aus einer langen hoelzernen Cigarrenspitze. Er war soeben aus dem grossen Garten der Villa von seinem Morgenspaziergang zurueckgekehrt, und seine aelteste Tochter, die Prinzessin Friederike, welche ihn begleitet hatte, stand neben ihm. Der Koenig war in den letzten Jahren seines Exils merklich aelter geworden, und ein schmerzlich leidender Zug lag auf seinem Gesicht, wenn auch in der Unterhaltung zuweilen noch seine alte Heiterkeit und sein alter Humor hervortrat. Sein duennes Haar begann grau zu werden, die sc
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