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ie Worte des Staatsraths nicht ueberzeugt, doch bemerkte er Nichts weiter ueber den Gegenstand und sprach nach einiger Zeit. "Sie haben mir vorhin gesagt, dass Sie gekommen waeren, zu warnen und zu rathen.--Ich habe Ihre Warnungen gehoert, darf ich Sie nun um Ihren Rath bitten?" "Darf ich," sagte Klindworth, "eine kleine Erinnerung aus vergangener Zeit wachrufen? Eure Excellenz erinnern sich, dass ich kurz vor Ausbruch des Krieges im Jahre 1866, als Sie noch saechsischer Minister waren, Sie in Dresden besuchte. Sie erzeigten mir die Ehre, ueber die damalige Lage mit mir zu sprechen, mir Ihre Meinung ueber die unausbleibliche Nothwendigkeit des Conflicts mitzutheilen, und mir zugleich auseinanderzusetzen, wie gut die saechsischen Ruestungen vorbereitet seien. Ich erlaubte mir damals, nachdem ich Alles angehoert, als einzige Gegenaeusserung nur die Frage, ob Eure Excellenz ein festes, fuer alle Zeit bindendes, die Existenz Sachsens garantierendes Schutz- und Trutzbuendniss mit Oesterreich geschlossen haetten. Sie verneinten das, ich sprach mein grosses Bedauern darueber aus und ertheilte Ihnen den Rath, das Versaeumte, wenn es irgend moeglich sei, noch nachzuholen.--Es war nicht mehr moeglich, die Katastrophe brach herein, Sachsen gerieth unter die kaempfenden Parteien, that nach allen Seiten seine Schuldigkeit, wurde aber ebenso wie die uebrigen, gegen Preussen im Kampf stehenden deutschen Staaten von Oesterreich abandonnirt und ohne Widerspruch der Willkuer des Siegers Preis gegeben. Sie wissen selbst, wie unmittelbar nahe die bereits beschlossene Annectirung ueber dem Haupte Ihres frueheren Vaterlandes dahin gegangen ist. Sie wissen es am besten, wie und durch wen die Existenz Sachsens gerettet wurde, denn Sie sind es, dessen schnellem Entschluss, dessen Energie und Beredsamkeit jene Rettung zu danken ist. Eine aehnliche, nur gewaltigere und welterschuetterndere Katastrophe, wie diejenige von 1866 bereitet sich heute vor, und nach der Beendigung des Kampfes, der nach meiner Ueberzeugung entbrennen wird, werden die Verhaeltnisse Europa's tiefe Erschuetterungen und Veraenderungen erfahren. Solchen Ereignnissen gegenueber muss Oesterreich nach meiner Ueberzeugung den Fehler vermeiden, welchen unter kleinern Verhaeltnissen damals Sachsen und die uebrigen deutschen Staaten begangen haben--den Fehler naemlich, sich ohne festen Entschluss und feste Haltung in die Ereignisse hineintreiben zu lassen." "Sie meinen also?" fr
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