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Alliancevertraege einzugehen. Vor Allem aber wird es dann noethig sein,
zunaechst Fuehlung in Italien zu nehmen, und sich zu vergewissern, wie
weit unsere Alliancevertraege die Zustimmung der dort herrschenden
Parteien finden koennten. Denn wir duerfen nicht vergessen, dass Victor
Emanuel kein Selbstherrscher wie Napoleon ist und dass ein mit ihm
persoenlich geschlossener Vertrag leicht illusorisch bleiben koennte."
"Ich glaube kaum," sagte Baron Hoffmann, "dass eine wirklich aktive
Alliance mit Italien auf die Zustimmung der Majoritaet der dortigen
Parteien jemals zu rechnen habe. Man fuehlt in Italien ganz genau, dass
man das bisher Errungene nur durch die Alliance mit Preussen erreicht
hat, und man sagt sich vom dortigen Standpunkt mit vollem Recht, dass man
nur unter dem ferneren Beistand Preussens an das Endziel des betretenen
Weges gelangen, das heisst von Florenz nach Rom wuerde gehen koennen. Die
Stimme der oeffentlichen Meinung," fuhr er fort, "laesst darueber keinen
Zweifel, und ich glaube, dass trotz aller Vertraege, welche das
italienische Cabinet etwa schliessen koennte, im Augenblick einer
europaeischen Verwickelung das italienische Volk die Regierung zwingen
wird, die letzte Hand an die nationale Einigung Italiens zu legen, wie
ja bisher jeder Schritt auf diesem Wege immer unter dem Druck des
Volkswillens gegen die von der Regierung geschlossenen Vertraege
geschehen ist."
"Ich bedaure," sagte Herr von Beust nach einem augenblicklichen
Nachdenken, "dass die verschiedenen Projekte, um mit Italien zu einer
freundlichen Verstaendigung und einem naehern Verhaeltniss zu gelangen,
niemals zur Ausfuehrung gekommen sind. Wir beduerfen der Freundschaft
Italiens, wir beduerfen auch der diplomatischen Coalition mit Italien und
Frankreich, aber in diesem Augenblick auf die ungluecklichen Actionsplaene
des Generals Tuerr einzugehen, das waere unverzeihlich fuer einen
oesterreichischen Minister. In Paris mag man jene Ideen in diesem
Augenblick den stets heranwachsenden innern Verlegenheiten gegenueber
acceptiren; doch glaube ich nicht, dass Kaiser Napoleon ernstlich daran
denkt, gerade jetzt einen Conflict heraufzubeschwoeren, nachdem er viel
passendere Momente, Momente, in welchen ihm viel groessere Chancen des
Erfolges zur Seite standen, hat voruebergehen lassen. Ich bitte Sie also
noch einmal, Metternich in dieser Beziehung meinen Willen
mitzutheilen.--Doch muss die ganze Sache mit grosser
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