en. Es umgab eine dichte Menschenmasse den kaiserlichen
Wagen. Die Menge befand sich in der unmittelbaren Naehe des Kaisers. Die
sergeants de ville, die den Dienst auf den Boulevards thaten, wollten
die Herandraengenden zurueckweisen.
"Laissez approcher!" sagte Napoleon mit lauter Stimme, indem er zugleich
den Hut erhob und die Menge mit freundlichem Laecheln begruesste.
Erst einzelne Stimmen, dann ein tausendstimmiger Ruf antwortete mit
lautem: "Vive l'Empereur!" auf diesen Gruss.
Ein einfach gekleideter Mann aus dem Volke stieg auf den Tritt des
kaiserlichen Wagens, schwenkte den Hut in der Luft und rief mit laut
schallendem Ton:
"Es lebe der Kaiser, die Kaiserin, der kaiserliche Prinz. Nieder mit den
Meuterern!"
Diese Rufe wiederholten sich weit hin ueber die Boulevards.
Langsam fuhr der Kaiser die ganze Linie hinunter, immer begleitet von
einer stets anwachsenden und immer lauter rufenden Menge, immer mit der
Hand und freundlichem Kopfnicken gruessend.
"Sehen Sie," sagte er laechelnd, sich zum General Fave wendend, "alle
diese Unruhen haben Nichts zu bedeuten. Jeder Mann konnte mich hier mit
einem Dolch oder mit einer Kugel erreichen, und alle diese Leute gruessen
mich und rufen mir ihre Anhaenglichkeit und Treue entgegen. Man muss
diesem Geist der Revolution nur ruhig in's Auge sehen, dann verliert er
sofort seine grossen und gefaehrlichen Dimensionen."
Der Wagen war am Ende der Boulevards angekommen.
"Nach Belleville!" rief Napoleon.
Er gruesste noch einmal mit dem Hute, noch einmal brach die ganze
versammelte Menschenmenge in ein lautes, volltoenendes "Vive l'Empereur!"
aus und in raschem Trabe fuhr der Wagen nach jenen von der arbeitenden
Bevoelkerung der Residenz bewohnten Gegenden.
"Fuerchten Eure Majestaet nicht," sagte der General Fave, "dass in jenem
unruhigsten Viertel von Paris irgend etwas Feindliches zu besorgen waere?
Wir haben keine Bedeckung, nicht einmal Waffen bei uns," fuegte er mit
etwas aengstlicher Miene hinzu.
"Wer die Gefahr fuerchtet, wird ihr unterliegen," antwortete der Kaiser,
stolz den Kopf erhebend. "Lassen Sie uns ruhig diese Spazierfahrt
machen. Wir haben Nichts zu besorgen und Frankreich muss erkennen, dass
ich mich noch als seinen Herrn fuehle."
Man war in Belleville angekommen.
Abgebrochene Laternenstangen, zerschlagene Fenster, stellenweis
zerstoerte Trottoirs zeugten noch von der Unruhe der letzten Nacht.
Wenige Menschen gingen auf der Strasse, an d
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