h ist, mein Herz wuerde
aufwallen, mein Blut sich erwaermen, mein patriotischer Stolz sich
freudig erheben, wenn ich die Armeen Frankreichs unter den kaiserlichen
Adlern zu neuen Siegen ausziehen sehen wuerde und ich verkenne nicht, dass
ein maechtiger Erfolg gegen diese an unsern Grenzen sich emporrichtende
preussische Macht den Thron Eurer Majestaet immer fester und dauernder in
den Sympathieen des ganzen Volkes begruenden wuerde--aber--"
"Aber?" fragte der Kaiser gespannt.
"Aber zuvor, Sire, moechte ich mir die Frage erlauben, sind Eure
Majestaet des Erfolges sicher, ist die Organisation und Schlagfertigkeit
der franzoesischen Armee wirklich auf der Hoehe, um einem so furchtbaren
Gegner wie Preussen mit der Gewissheit des Sieges entgegentreten zu
koennen? Sind Eure Majestaet ferner sicher, Preussen isoliren zu koennen und
die Gegner, welche ihm 1866 gegenueber standen, zu einem neuen Kampf
bestimmen zu koennen?
"Wenn Eure Majestaet ueber diese Punkte voellig klar und sicher sind, dann
ist der Krieg ein gutes Mittel, dann wuerde ein grosser Sieg vielleicht
besser als alle inneren Massregeln die Schwierigkeiten der Lage
beseitigen. Sind aber Eure Majestaet eines solchen Erfolges nicht
vollkommen sicher, muessen Sie befuerchten, dass es dem so kuehnen und so
geschickten preussischen Staatsmann gelingen koennte, das gesammte
Deutschland in einer nationalen Erhebung gegen Frankreich um sich zu
versammeln, dann Sire um Gotteswillen keinen Krieg, denn, ich spreche
abermals mit der vollkommenen Offenheit eines ergebenen Freundes,--ein
ungluecklicher Feldzug, eine Niederlage wuerde die Stellung Frankreichs in
Europa fuer lange hinaus untergraben und zugleich im Innern alle Feinde
des Kaiserreichs wie der staatlichen Ordnung ueberhaupt entfesseln."
"Da liegt es," sagte der Kaiser mit dumpfem Ton. "Waere ich mein Oheim,
vermoechte ich es selbst mit der Spitze meines Degens die Armeen
Frankreichs zu lenken--ich wuerde mich wahrlich keinen Augenblick
besinnen, auf diese einfachste Weise alle Schwierigkeiten zu loesen--aber
kann ich das Schicksal meines Hauses, das Schicksal Frankreichs in die
Haende meiner Generale legen, welche diesem Gegner noch niemals gegenueber
gestanden haben?--Niel ist todt," fuhr er fort, halb zu sich selbst
sprechend, "ihm haette ich mit vollem Vertrauen die Fuehrung meiner Armee
uebergeben koennen.--Habe ich einen Niel?--Lebt sein Geist noch in den
Schoepfungen, die er hervorgerufen? Man sagt mir
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