, dass Alles bereit
ist--man sagt mir, dass die franzoesische Armee unueberwindlich sei, aber
ein banges Misstrauen erfuellt mich; und wenn es misslaenge--es waere das
Ende, ein va banque-Spiel um das Kaiserreich--um Frankreich--ein va
banque-Spiel, bei dem man wohl Alles gewinnen, aber auch Alles verlieren
kann.
"Der Oberst Stoffel," fuhr er fort, "schreibt mir vortreffliche Berichte
ueber die preussische Armee-Organisation--es ist nicht genug, dass die
franzoesische Armee wohl geruestet sei, sie muss auch in der Tactik und
Bewegung jener so wunderbaren Organisation ebenbuertig sein, welche Koenig
Wilhelm und die grossen und genialen Interpreten seines Willens
geschaffen haben, denn wir duerfen niemals vergessen, dass wir es in
diesem Kriege nicht mit den Gegnern von Magenta und von der Krim zu thun
haben wuerden, und diesem Grafen Bismarck gegenueber wuerde kein Villa
Franca moeglich sein."
"Mir genuegt," sagte Clement Duvernois, "was Eure Majestaet mir so eben
gesagt haben; wenn in Ihrer Seele," fuhr er fort, "nur der geringste
Zweifel lebt, dann Sire, beschwoere ich Eure Majestaet, das Wuerfelspiel
des Krieges nicht zu wagen. Ein Sieg koennte niemals so grossen Nutzen
bringen, als eine Niederlage Unheil und Verderben anrichten wuerde, und
fuer die Machtstellung des kaiserlichen Frankreichs in Europa wuerde der
gewaltige Eindruck eines Plebiscits fast dem Siege auf einem
Schlachtfeld gleich kommen; auf diesem Wege sind Sie des Erfolges
sicher, Sire--deswegen gehen Eure Majestaet diesen Weg und bereiten Sie
langsam und vorsichtig eine militairische Aktion fuer die Zukunft vor,
denn nicht immer wird ja diese preussische Militairmacht von dem Geiste
geleimt werden, der heute an ihrer Spitze steht und es wird frueher oder
spaeter die Zeit kommen, in welcher mit der Sicherheit des Erfolges auch
das Schwert wieder in die Wagschale geworfen werden kann."
Der Kaiser stand auf.
"Ich danke Ihnen, mein lieber Duvernois," sagte er, "Sie sind auch in
diesem Punkte meinen Ideen begegnet--Sie werden sich ueberzeugen, dass ich
diesen Ideen gemaess handeln werde und ich hoffe, dass Sie mich mit Ihrer
so gewandten und scharfen Feder unterstuetzen werden.
"Ich wuensche und hoffe," fuhr er mit freundlichem Laecheln fort, indem er
Duvernois auf die Schulter klopfte, "dass Sie mir dereinst noch naeher
treten und mir auf hoeherem und weiterem Gebiet zur Seite stehen werden."
Clement Duvernois verneigte sich tief und sprach mit
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